Fischereistatistik 2022: Rekordtiefer Fischertrag im Linthkanal

Jahresbericht Fischereikommission für den Zürichsee, Linthkanal und Walensee.

Im Linthkanal registrieren die Fischerinnen und Fischer einen historischen Tiefstand im Fischbestand. Die Fischerinnen und Fischer am Zürichsee sind mehrheitlich zufrieden. Die Fänge waren im Jahr 2022 durchschnittlich gut.

 



Die Fischerträge der Fischer waren 2022 am Zürichsee erfreulich hoch, im Linthkanal hingegen dramatisch tief • (Foto: iStock)
Die Fischerträge der Fischer waren 2022 am Zürichsee erfreulich hoch, im Linthkanal hingegen dramatisch tief • (Foto: iStock)

Mit rund 226 Tonnen wurden am Zürich- und Obersee fünf Prozent mehr Fische gefangen als im langjährigen Durchschnitt und sogar 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Erfreulich waren die guten Fänge bei Felchen, welche über die Hälfte des Fangertrags am Zürichsee ausmachen (55%). Die etwas über 26 Tonnen gefangenen Egli fallen etwas höher aus als im Vorjahr. Ebenfalls konnten die Fänge beim Hecht mit insgesamt 16,5 Tonnen gegenüber dem Vorjahr etwas zulegen. Lediglich bei den Kleinfelchen (Albeli) gingen die Fänge leicht zurück. Nicht nur die Berufsfischer sind vor allem mit den guten Felchenfängen vom letzten Jahr zufrieden. Auch die Angelfischer fingen zahlreiche Fische, beim Egli mit zehn Tonnen fast doppelt so viele wie im Vorjahr.

Am Walensee sehen die 5,6 Tonnen gefangenen Fische der Angler- und Berufsfischer im Vergleich zum Zürich- und Obersee bescheiden aus. Im vergangenen Jahr war nur noch ein Berufsfischer aktiv, was die tiefen Felchenfänge von 2,7 Tonnen erklärt. Die Angelfischer zogen hingegen mehr Forellen und vor allem deutlich mehr Hechte aus dem Walensee als im Vorjahr.

Sehr tiefe Fischbestände am Linthkanal

Der Gesamtfang im Linthkanal erreichte 2022 ein historisches Tief und ist gegenüber dem Vorjahr um 37 Prozent tiefer ausgefallen. Von den 162 Kilogramm gefangenen Fischen entfallen 67 Prozent auf Äschen, der Rest verteilt sich vor allem auf Forellen und Barben. Gegenüber dem Vorjahr ist der Fang der kieslaichenden Barben stark zurückgegangen. Heute ist es kaum mehr vorstellbar, dass noch vor wenigen Jahrzehnten am Linthkanal mehrere Tonnen Fische gefangen worden sind. Die Fischereikommission setzt seit mehreren Jahren auf drei Massnahmen, um die Situation der Äschen und Forellen am Linthkanal zu verbessern: verstärkte fischereiliche Schonbestimmungen, Vergrämungsabschüsse von Kormoranen und Lebensraumaufwertungen zusammen mit dem Linthwerk. Ein umfangreiches Überwachungsprogramm soll aufzeigen, ob und wie sich die Massnahmen auswirken.