Fischpass Mitlödi in Betrieb

Nachdem die genaue Lage der neuen Linthbrücke Mitlödi durch den Kanton Ende letzten Jahres festgelegt wurde, konnte im November der neue Fischpass beim Wehr des Kraftwerks Seidendruckerei Mitlödi in Betrieb genommen werden.



(Bilder: e.huber)
(Bilder: e.huber)

Das neue Wasserkraftwerk Seidendruckerei Mitlödi ist bereits seit rund zwei Jahren in Betrieb. Nun konnte im November – rechtzeitig zum Beginn der Wanderung der Seeforellen – auch die zugehörige Fischtreppe in Betrieb genommen werden. Der Grund dieser Verzögerung liegt in der Abstimmung der beiden Projekte für die Fischtreppe und die geplante neue Linthbrücke des Kantons. Damit wollten die Projektbeteiligten verhindern, dass der neue Fischpass infolge des Brückenbaus kostspielig angepasst werden muss, was gelungen ist; die neue Brücke kann gebaut werden, ohne dass der Fischpass beeinträchtigt wird.

Der neue Fischpass stellt eine kombinierte Lösung von naturnahem Umgehungsgewässer und einem sogenannten Schlitzpass dar: Soweit es die Platz- und Gefällsverhältnisse zulassen, wird das Stauwehr mit einem naturnahen «Bächlein» umgangen, und nur der letzte Teil ist «technisch», eben in Form eines Schlitzpass gestaltet. Somit dient der Fischpass nicht nur zur Umgehung eines Wanderhindernis, sondern auch als Lebens- und Rückzugsraum für die Fische – zweiteres ist insbesondere bei Hochwasser sehr wertvoll für die Fische. Erste Erfahrungen haben erfreulicherweise gezeigt, dass die Fische den neuen Fischpass benutzen, konnten doch schon nach wenigen Wochen Betrieb See- und Bachforellen sowie erfreulicherweise auch Groppen im Fischpass festgestellt werden.

Die Projektierung des Fischpass und dessen Einpassung in die Umgebung stellte eine besondere Herausforderung dar für die Planer der Runge AG, sind doch die Platzverhältnisse zwischen Linth, Strasse und Bahnlinie sehr beengt und ist der Boden rund um den Fischpass voller Leitungen für Wasser, Abwasser, Strom, Gas und Telekommunikation. Erschwerend kam dazu, die Anforderungen seitens des Hochwasserschutzes und auch des Betriebs des Kraftwerks zu berücksichtigen. Bei dem Kraftwerk Seidendruckerei ist für die wandernden Fische nicht nur der Aufstieg, sondern auch der Abstieg möglich. Der Abstieg kann über das Wehr, den Fischpass selbst sowie eine Abstiegsrutsche vor dem Feinrechen am Ende des Kanals erfolgen.

Mit der Inbetriebnahme des Fischpass ist das Kraftwerk Seidendruckerei fertiggestellt; es leistet damit einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz, indem es erneuerbare Energie für viele hundert Haushalte erzeugt.

Pressemitteilung von IG Kleinwasserkraft