Mit dem Design von Bildschirminhalten, Konsumgütern und Lebensräumen wächst ein ästhetischer Hightech-Kosmos, der alle Bereiche des Lebens umfasst. Fit for Purpose bezieht sich dabei auf die nüchterne Zweckmässigkeit des heutigen Designs, das auf dem Erbe der Moderne und dem Bauhaus beruht und das mit zum Teil fast schon asketischem Anstrich Wellness und Kraft vermitteln will. Ganz in der Manier der oftmals versehentlich als Zitat von Marshall Mc Luhan zugeordneten Diagnose «We shape our tools and thereafter our tools shape us» formen die Hochglanz-Habitate der Unternehmensarchitektur erfolgreiche, leistungs- und konsumorientierte Benutzer/-innen. Auch im privaten Umfeld gehört dieselbe Art von Design heute zum Standard. Künstlerinnen und Künstler beschäftigen sich in letzter Zeit vermehrt mit diesen Oberflächenphänomenen. Sie verwenden diese Ästhetik als Grundlage ihrer Arbeiten, spielen im Kontrast dazu auch mit der Materialästhetik von Gefundenem und Weggeworfenem. Ausgehend vom Designerbe der Moderne stellen sie Fragen nach dem Verhältnis der gestalterischen Normen öffentlicher und privater Räume und nach möglichen Zwischenräumen.
Interierus aus der Sammlung des Glarner Kunstvereins
Interieur-Bilder galten in der Kunstgeschichte stets als Ausdruck einer individuellen oder gesellschaftlichen Befindlichkeit. Die dargestellten Milieus bieten Einblicke in häusliche Umgebungen, Arbeitsräume oder perspektivisch festgehaltene Repräsentationsräume. Mobiliar, Dekor und Haushaltsgegenstände, zum Teil auch die Bewohner der Räume ermöglichen sowohl einen soziologischen als auch einen allegorisch verschlüsselten Zugang zu einer Epoche oder einem Milieu. Es werden Skulpturen aus der Sammlung des Glarner Kunstvereins gezeigt, welche sich auf jeweils eigene Weise mit Mobiliar als Skulptur beschäftigen. Ebenfalls zu sehen sind Bilder von Innenraumdarstellungen, die das einfache, ländliche Leben oder etwa das Künstleratelier erfassen.
Fit for Purpose
Design avanciert mehr und mehr zur Schlüsseldisziplin der zeitgenössischen Kultur. Perfekte, computergenerierte und oft entpersonalisierte Oberflächen bestimmen die Wahrnehmung praktisch aller Lebensbereiche.