Flächendeckende Effizienzberatung im Kanton Glarus

Im Kanton Glarus wird den KMU-Betrieben in Zusammenarbeit mit der Energie-Agentur für Wirtschaft (EnAW) ein Modell angeboten, um Energie zu sparen und den CO2-Ausstoss zu reduzieren. Damit ist Glarus der erste Kanton, der flächendeckend, zusammen mit den Technischen Betrieben, die Effizienzberatung begünstigt.



Dr. Jakob Marti
Dr. Jakob Marti

An einem sogenannten Strom-Café vor einem Jahr habe sich die Glarner Handelskammer nach günstigeren Stromtarifen erkundigt, erklärte Fritz Marti von der kantonalen Energiefachstelle an einer Medienorientierung in Glarus. In regelmässigen Treffen zwischen der Technischen Betrieben der Gemeinden und der Abteilung Umweltschutz und Energie wurden darauf nach Lösungen gesucht und mit Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) Kontakt aufgenommen.

Drei Massnahmenpakte

Diese hat ein Modell entwickelt, um mit wirtschaftlichen Massnahmen Energie- und Kosteneinsparungen zu erzielen. Geschäftsführer Armin Eberle von der EnAW stellte den Medien das KMU-Modell vor. Das teilnehmende Unternehmen geht mit der EnAW eine Zielvereinbarung für einen Zeithorizont von zehn Jahren ein. Mit einem fachkundigen Berater der EnAW wird im betreffenden Betrieb ein Check-up durchgeführt, auf dessen Grundlage die jährlichen Energiesparziele festgelegt werden. Es werden drei Massnahmenpakete definiert mit jeweils dazugehörenden Realisierungszeitpunkten. Die KMU bleiben aber frei in der Auswahl der Massnahmen. Wie Eberle ausführte, machen zurzeit rund 2200 Firmen in der Schweiz an diesem Modell mit. Damit konnte seit 2001 rund ein Drittel an Strom gespart werden, der von einem kleinen AKW produziert wird. Zudem wurden 1,4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart.

Breite Unterstützung

Für den ersten Energie-Check-up entstehen dem Unternehmen keine Kosten. Diese werden zu je 25 Prozent von den Technischen Betrieben der drei Gemeinden sowie vom Kanton übernommen. Die restlichen 50 Prozent übernimmt die Klimastiftung Schweiz. Der Kanton Glarus ist somit der erste Kanton, der auf diese Weise eine flächendeckende Unterstützung der Betriebe zur Erhöhung der Energieeffizienz anbietet. An der von Dr. Jakob Marti, Vorsteher Umwelt und Energie, geleiteten Medienorientierung in Glarus dankte Hans-Jörg Marti im Namen der Glarner Handelskammer für die rasche Umsetzung ihres Vorstosses. Andrea R.Trümpy, Präsidentin des Gewerbeverbandes, hofft, dass das Projekt von den KMUs gut aufgenommen wird, und Franco Stocco von den Technischen Betrieben Glarus Nord sicherte die Unterstützung dieser Betriebe zu.