Fleischgenossenschaft Senftal beschliesst Neubau in Engi GL

Die Fleischgenossenschaft Sernftal beschloss an ihrer Hauptversammlung vom 1. Mai 2018 mit überwältigendem Mehr, den Neubau eines Schlachthauses in der ehemaligen ARA in Engi zu realisieren. Eröffnung soll im Sommer 2019 sein.



Projektgruppe. (Bild: zvg)
Projektgruppe. (Bild: zvg)

Nach intensiven Abklärungen und Vorarbeiten durch eine Projektgruppe aus Genossenschaftern und unterstützt durch Fachpersonen traf die sehr gut besuchte Hauptversammlung der inzwischen 20-jährigen Genossenschaft wichtige Entscheide für ihre Zukunft.

Finanzierung grösstenteils gesichert

Nach den üblichen Geschäften konnte der Präsident Ruedi Elmer (Elm) die anwesenden Genossenschafterinnen und Genossenschafter über die Vorbereitungen der letzten Jahre und insbesondere der letzten 100 Tage informieren und feststellen, dass die Ampel auf Grün steht, um den Neubau in Angriff zu nehmen. «Unsere aufwändige und minuziöse Vorarbeit hat sich ausbezahlt. So hat unser Projektteam vergleichbare Betriebe in anderen Kantonen besucht und Eckwerte für Glarus daraus abgeleitet. Die Risiken sind uns also bekannt und abschätzbar», meint der Präsident. Die Finanzierung ist grösstenteils gesichert, auch wenn von den Genossenschaftern noch Mittel bereitgestellt werden müssen. Weiter will die Genossenschaft über Aufrufe für Goodwill bei der Öffentlichkeit sorgen und um Spenden nachfragen. Ein Crowdfunding, geleitet durch das neue Vorstandsmitglied Christian Beglinger und unterstützt durch das Team, das bereits für das Glarner Alpbuch das Crowdfunding erfolgreich durchführte, soll neben Geld auch Kunden ausserhalb des Kantons gewinnen. Denn die Genossenschaft ist überzeugt: «An diesem innovativen Vorhaben werden die Liebhaber von qualitativ hochstehendem Fleisch mit Bio Label ihre Freude haben …».

Langfristiger Entscheid für 20 Jahre und mehr

Mit der ehemaligen ARA Engi hat die Genossenschaft den idealen Standort im Baurecht gefunden. Der Gemeindepräsident signalisierte seine volle Unterstützung. Zeitgemässe Arbeitsausstattung, Bio-Zertifizierung und moderne Tiereinrichtungen sollen die Anlage für weitere 20 Jahre und mehr fit machen. Peter Küchler, Direktor am Plantahof (Landquart), begleitete die Initianten die letzten 100 Tage voller Überzeugung und drückte seine «grosse Wertschätzung vor diesem Einsatz, Willen und Engagement» aus. Um die grossen Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen zu können, wurde der Vorstand auf sieben Mitglieder vergrössert. Präsident und Vorstand, Männer und Frauen aus dem ganzen Kanton, wurden ohne Gegenstimme gewählt. «Die grösste Hürde ist nun genommen. Nun erwartet uns wieder viel Arbeit, um den Detailarbeiten der Planungsphase gerecht zu werden», meint der Projektleiter und Vizepräsident André Siegenthaler. «Wir erhalten Unterstützung von verschiedenen Experten und danken insbesondere Marco Baltensweiler vom kantonalen Amt für Landwirtschaft.»

Inbetriebnahme im Sommer 2019

«Der Zeitplan mit Baubeginn Herbst 2018 und Inbetriebnahme im Sommer 2019 ist sportlich, sollte aber machbar sein, denn die Genossenschafter haben mit ihrem überwältigenden Mehr ein starkes Zeichen gesetzt, mit dem wir die übrige Bevölkerung von Glarus Süd und im ganzen Glarnerland mit Umgebung ‘anstecken’ wollen», schmunzelt der stolze und zufriedene Präsident Ruedi Elmer.