FMS: «Die Welt wartet genau auf Sie»

19 Lernende wurden am Donnerstagabend in der Aula der Kantonsschule Glarus gefeiert: 16 bekamen von Regierungsrat Benjamin Mühlemann nach drei Jahren Ausbildung ihren FMS-Ausweis, drei nach vier Jahren ihr Fachmaturitätszeugnis.



Freudiger Augenblick: Regierungsrat Benjamin Mühlemann übergibt die FSM-Ausweise. (Bilder: mb) Die Klasse 6u singt gemeinsam das Klassenlied. Sie haben die Fachmaturität bestanden. Martin Hemmi
Freudiger Augenblick: Regierungsrat Benjamin Mühlemann übergibt die FSM-Ausweise. (Bilder: mb) Die Klasse 6u singt gemeinsam das Klassenlied. Sie haben die Fachmaturität bestanden. Martin Hemmi

Just auf den längsten Tag des Jahres war die Abschlussfeier der Fachmittelschule (FMS) Glarus angesetzt worden. «Ein schöner Zufall», sagte Leiter Martin Hemmi zu den erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen: «Sie haben heute, am Tag, da die Sonne den längsten Bogen am Himmel spannt, möglicherweise Ihren weitesten Wissenshorizont.»

Der längste Tag markiere eine Wende wie das schulische Leben der bisherigen Klasse 6u, welche – «anders als die Himmelskörpern mit ihren Rotationen, Bahnen und schiefen Achsen» – die Richtung und Intensität des weiteren schulischen und beruflichen Lebens beeinflussen könne.

Die FMS bereitet die Lernenden in den Berufsfeldern Pädagogik, Gesundheit/Naturwissenschaften sowie Kommunikation und Information auf spezielle Studien an Fachhochschulen oder Höheren Fachschulen vor. Auch diesmal liegt das Berufsziel der Hälfte der Klasse im Bereich Pädagogik. Martin Hemmi wünschte allen, dass sie «viele anregende, herausfordernde und beglückende Erfahrungen machen werden, die helfen, anstrengende Zeiten zu überwinden».

«Der beste Lehrer der Welt»

Klassenlehrer Thomas Ortega hatte einen «Riesenbammel» vor dem Auftritt, wie er sagte, aber auch eine Riesenfreude, dass die Klasse und er miteinander den Weg gegangen waren. Mit ursprünglich 21 Schülern sei es eine grosse, heterogene Klasse gewesen, «voller ganz spezieller Persönlichkeiten». Einige gingen, andere kamen. Seine Ziele seien Fachinhalte, soziale Einheit und Eigenständigkeit gewesen – was schlussendlich alles erreicht werden konnte.

Von den Kollegen werde er «Gluggere» genannt. «Sie haben Recht», sagte der Lehrer lachend und gab den Scheidenden ein «Survival Kit» sowie die Parole «Niemals aufgeben» mit auf den Lebensweg. «Es war mir eine Freude, auf Wiedersehen und toi, toi, toi», so seine Abschiedsworte.

Die Klasse 6u bezeichnete ihn als «besten Lehrer der Welt». Er sei aber nicht nur ein «Superlehrer, sondern auch ein Supermensch» mit speziellem Humor. Der Beitrag der Abschlussklasse in Wort und Bild war so gleichermassen berührend wie lustig.

Generationenverständnis ist matchentscheidend

Regierungsrat Benjamin Mühlemann kam zwar spät, aber gerne an die Abschlussfeier. Es sei eine seiner schönsten Aufgaben, die Glückwünsche des Regierungsrates und des Kantonsschulrates zu überbringen. In Anlehnung an Mark Twain meinte er, die Absolventinnen und Absolventen hätten in den drei Jahren das Leben besser kennengelernt – auch die Vorzüge und Fehler der Erwachsenen. Angesichts des raschen Wandels der Welt sei das Verständnis zwischen den Generationen matchentscheidend. «Sie sind jung, motiviert, am Anfang der Karriere. Die Welt wartet genau auf Sie», so der Bildungsdirektor. Er appellierte an die Scheidenden, sich mit einer positiven Einstellung zugunsten von Gesellschaft und Wirtschaft zu engagieren.

Dann folgte der ersehnte Moment: die Übergabe der FMS-Ausweise und Fachmaturitätszeugnisse durch den Regierungsrat. Vom Klassenlehrer gab es eine Sonnenblume, vom Publikum einen grossen Applaus. Und von der Kantonsschule anschliessend einen Apéro, der trotz des längsten Tages infolge drohender Gewitter im Foyer abgehalten werden musste.

Musikalisch bereicherte der FMS-Chor unter Leitung von Marie Müller die Feier. Schön war auch das Klassenlied der 6u als wohl letzter gemeinsamer Beitrag der Schülerinnen und Schüler, die nun in die Welt hinausgehen werden. Wir wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg!