Förderung von Energieeffizienz und neuen Energietechnologien

Auf die Energiekosten entfällt heute ein grosser und weiter wachsender Teil der Ausgaben von Verbrauchern, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen. Eine Entspannung ist angesichts dem geplanten Atomausstieg und der Verknappung fossiler Energieträger bei gleichzeitig wachsender Nachfrage langfristig nicht zu erwarten.



Urs Fischli von der Energiefachartstelle Kanton Glarus bei einem Referat zum energiesparenden Bauen und Renovieren. (Bild: ehuber)
Urs Fischli von der Energiefachartstelle Kanton Glarus bei einem Referat zum energiesparenden Bauen und Renovieren. (Bild: ehuber)

Wirksam gegensteuern lässt sich letztlich nur durch Energieeinsparung, innovative Energietechnik und regenerative Energieträger.

Der Kanton Glarus unterstützt Privathaushalte, Unternehmen und Kommunen deshalb mit verschiedenen Förderprogrammen gezielt beim Einsatz neuer Energietechnologien, der Erzeugung erneuerbarer Energien, der Umsetzung von Energieeinsparmassnahmen sowie bei der Inanspruchnahme von Beratungsleistungen zum Thema Energie.
Das nationale Gebäudeprogramm der Kantone ist am 4. Januar 2010 erfolgreich gestartet und läuft mit anhaltendem Erfolg auch 2012 weiter. Neben der schweizweit einheitlichen Förderbeiträgen erhalten Hausbesitzer im Kanton Glarus einen regional abgestuften Zusatzbeitrag. In den letzten beiden Jahren wurden über 400 Gesuche eingereicht. Die zugesicherte Fördersumme des Bundes beträgt fast drei Millionen Franken, zusätzlich sind nochmals 250 000 Franken durch den Kanton gesprochen worden. Die geschätzte Investitionssume für die Gebäudesanierungen beläuft sich auf über 30 Millionen Franken. Der überwiegend grösste Teil dieser Arbeiten wird durch das lokale Gewerbe ausgeführt. Wer im Jahr 2012 eine Gesamtsanierung von mind. 80 Prozent der Gebäudehülle (Dach, Wand, Fenster) plant, kann neu mit einem Gesamtsanierungsbonus rechnen.

Die Beiträge für Minergie-Bauten werden ab Januar 2012 verdoppelt, wobei für Bauten nach Minergie-ECO, -P-ECO resp. Minergie-A die Ansätze der Grundversion mit verschiedenen Faktoren multipliziert werden. So erhält z.B. ein EFH-Neubau im energieeffizienten Minergie-A-Standard (Null-Energiehaus) einen Investitionszuschuss von 32 000 Franken. Mit den Beiträgen für Minergie-Bauten soll energieeffizientes Bauen und Sanieren attraktiver gemacht werden.

Im Bereich der thermischen Solaranlagen bleiben die Förderbeiträge unverändert. Im Vergleich zu den übrigen Kantonen zahlt der Kanton Glarus hier die dritthöchsten Beiträge sowohl bei Klein- und Grossanlagen. 2011 wurden total 90 Anlagen mit einer Kollektorfläche von 860 m2 geplant resp. ausgeführt. Die damit verbundenen Aufträge für das lokale Gewerbe belaufen sich auf über 1,5 Millionen Franken.

Der Bereich Energie-Coaching wird ausgebaut. Neben dem Gebäudebereich wird auch ein Coaching für Elektroeffizienz angeboten. Gewerbe- und Industriebetriebe können davon Gebrauch machen. Ziel der Massnahme ist, Stromfresser durch eine umfassende Analyse zu orten und durch moderne, effiziente Verbraucher zu ersetzen.

Neu soll auch der Ersatz von alten Beleuchtungsanlagen in Industrie, Gewerbe, Bürobauten sowie Verkauflokalen unterstützt werden. Ersatzanlagen, die die geforderten Bedingungen erfüllen, werden mit einem Beitrag bis 10 000 Franken gefördert.

Ab Frühjahr 2012 sind weitere, befristete Förderaktionen geplant. Zurzeit stehen hier der Einbau von Thermostatventilen und der Ersatz von Umwälzpumpen im Vordergrund.

Die genauen Förderbedingungen und die neuen Fördergesuche können Sie ab Januar 2012 unter www.energie.gl.ch abrufen. Auskunft erteilt die kantonale Energiefachstelle unter Telefon 055 646 64 70 oder 055 646 64 66.