Francesco Piu feierte mit dem Schlagzeuger Silvio Centamore nicht nur auf der wohl kleinsten Bühne seiner ausgedehnten Tournee. Er verkörpert eine Mischung von hoher Professionalität, wechselvollstem Ausgestalten, unnachahmlichem Charme und spürbarer Herzlichkeit. Das Kommen hatte gar niemand zu bereuen, über leicht mehr als zwei erfüllende Konzertstunden hinweg wurde man richtiggehend verwöhnt.
Wie gewohnt begrüsste Christa Pellicciotta. Sie wies auf kommende Anlässe in ihrer Buchhandlung hin und wies unter anderem darauf hin, dass Francesco Piu mit anderen schon vor zwei Jahren geschätzter und anerkannter Gast gewesen sei.
Piu feiert sein 20-Jahr-Bühnenjubiläum mit seinem Schlagzeuger Silvio Centamore, mit ihm spielt er seit 2007 zusammen. Er selber, Sänger. Gitarrist und Songwriter, 1981 in Sardinien geboren, trat an Tausenden von Konzerten, Festivals, Theaterbühnen und Clubs auf, in zahlreichen Staaten, er vertrat Italien an einem bedeutenden Festival in Memphis – an den «International Blues Challenges».
Dass er mit seinem Partner nach Glarus kam, beruht gewiss auch auf der Freundschaft mit Christa und Gabriele Pellicciotta. Francesco Piu würdigte dies mit einem gar herzlichen Dank, mit der erlebten Gastfreundschaft. Er erwies sich auch als charmant Ansagender, ungemein elegant ausgestaltender Gitarrist, der riesig intensiv auszudrücken weiss, flehend, lobend, höchst leidenschaftlich, mit variierenden Tempi, hoher spieltechnischer Eleganz. Beinahe alle Gefühle dieser Welt drückt er aus, bezieht die genussreich mitswingenden Besucherinnen und Besucher mit ein, fordert mit Unterstützung des Schlagzeugers zum Mitgestalten auf, wünscht zuweilen stärkeren Applaus und intensiveres Mitsingen, führt damit zu erfüllendem Ganzen.
Zuweilen geht es riesig laut zu und her, dann gibt es feurige Soli zu beklatschen, man vernimmt von Liebe, Leidenschaft und Träumereien und staunt, wenn Silvio Centamore so kraftvoll, temporeich und intensiv am Schlagzeug wirbelt, auf die Songs von Piu riesig abgestimmt ist und seine riesige Leidenschaft weitergibt an ein Publikum, das mit Szenenapplaus nie spart.
Es tut sich eine ganz besondere Welt auf, in ihr verweilt man gerne und begreift, dass leidenschaftlich mitgelebt wird. Und Francesco Piu verdankt dieses Mittragen auf ganz besondere Art, er kehrt die Gitarre und man liest seinen Dank, der unübersehbar aufgeklebt ist. Man staunt über den blitzschnell ausspielenden Gitarristen, der sich auch mit Mundharmonika und umgehängtem Waschbrett auskennt. Man folgt dem gekonnt mittragenden Schlagzeuger, der so elegant und präzise ist.
Und ganz zum Schluss sind es viele Zugaben, die bereitwilligst geschenkt werden und als genussreiche Erinnerung an ein wahres Feuerwerk an Emotionen bleiben.