Eine dieser Frauen, die in Chur wirkte und sich mit ganzer Kraft für das damals neu gegründete Kreuzspital einsetzte, war auch den anwesenden Fachkräften aus Näfels bekannt. Vor ihrem Wirken in Chur unterrichtete Sr. Maria Theresia Scherer um die 1849 die Mädchen der Industrieschule in Näfels und betreute die damals im Freulerpalast untergebrachten Armen.
Eine weitere weibliche Persönlichkeit zu dieser Zeit war Anna von Planta, die mit dem Geschenk der väterlichen Villa Fontana an die Stadt Chur den Grundstein legte für die Errichtung der Frauenklinik. Viel Persönliches ist über diese behütete Tochter aus gutem Hause nicht zu erfahren, so die Stadtführerin Verena Gruber, ihre guten Werke haben jedoch die Jahre überdauert. Und so geht es mit mancher Frauengestalt, die die Lehrerinnen für Textiles Gestalten und Hauswirtschaft auf ihrem Rundgang durch die verwinkelten Gassen in Chur kennenlernten.
Die Malerin Angelika Kauffmann wiederum wusste mit viel Selbstverständnis und Selbstbewusstsein aufzutreten und ist auch deshalb bekannter im Bewusstsein ihrer Nachwelt vorhanden. Und so schloss die Führung denn auch im Geburtszimmer dieser starken Frau, die sogar mit Goethe über seine Farbtheorie fachsimpelte.
Beeindruckt von diesen verschiedenen Frauenschicksalen machten sich die Fachfrauen auf – je nach Zeit und Lust – zu einem Kaffee oder wieder nach Hause ins Glarnerland.
Frauenrundgang durch Chur
Selten werden sie erwähnt, die Frauen, die in vergangenen Zeiten gewirkt haben. Grund genug, eine Stadt einmal auf den Spuren dieser Vorgängerinnen zu entdecken. Genau dies taten Mitglieder des HTG (Hauswirtschaft/Textiles Gestalten Glarus) auf ihrem jährlichen Ausflug in Chur.