Am Morgen wurde um 08.30 Uhr der Wettkampf mit der freien Waffe begonnen, dann folgte der 2-Stellungswettkampf mit dem Standardgewehr und dem Ordonnanzgewehr. Vor dem Mittag wurde noch der Liegendmatch 60 Schuss mit den Ordonnanzwaffen absolviert. Die Wettkämpfe wurden sehr zuschauerfreundlich mit Leinwand und Monitoren direkt übertragen. Der Nachmittag gehörte ganz allein den Sportschützen mit ihrem Liegendmatch. Diese absolvierten zuerst ein Qualifikationsprogramm mit 60 Schuss. Die acht punktbesten Schützen schossen anschliessend den Final in Zehntelwertung gemäss den neuen Richtlinien der internationalen Schiesssportkommission mit nochmals 20 Schuss für die Sieger. Wobei dies in einem sehr spannungsgeladenen Wettkampf abläuft. Nach dem achten Schuss muss der Teilnehmer mit dem tiefsten Punktetotal ausscheiden, dann nach dem zehnten Schuss der siebte Schütze usw. bis der Sieger feststeht. Nicht nur für die Schützen ist dies eine nervliche Anspannung, sondern auch für die Zuschauer, welche das Ganze auf der Leinwand mitverfolgen konnten.
Freie Waffe 3-Stellung
4 Schützen schossen das anspruchsvolle Programm der Königsdisziplin der Langwaffen. Roly Weyermann begann die Kniendstellung mit den Passen 91/96 sehr gut. Im liegenden Anschlag mit 93/97 wäre auch hier sicherlich mehr drin gelegen. Beim schwierigen, stehenden Teil zum Abschluss mit 74/83 wurde er für einmal unter seinem Wert geschlagen und sein Gesamtresultat von 534 Punkten reichte schlussendlich zum Sieg. An 2. Stelle finden wir Matthias Simitz mit total 513Punkten und an 3. Stelle ist Andreas Meier mit total 486 Punkten.
Standardgewehr 2-Stellung
Fredi Ronner begann im Liegendteil gleich mit einer 100er-Passe und im Liegenteil konnte sich Fredi 295 Punkte auf sein Standblatt schreiben lassen. Seine Verfolger versuchten ihn nicht weit davonziehen zu lassen. Silvio Freitag kam ihm noch am nächsten mit 3 Punkte Rückstand im Liegendteil. Niklaus Müller hatte mit einem Scheibenfehler bereits 12 Punkte eingebüsst. Roly Weyermann und Matthias Simitz finden wir im 3. Rang nach der Hälfte des Programms mit 289 Punkten.
Aber der schwierigere Kniendteil folgte noch und da war Spannung angesagt. Fredi als starker Kniendschütze bekannt, bekundete etwas Mühe in den Passen 1 und 2, somit konnten die Verfolger auch aufschliessen und es wurde nochmals spannend. Vor allem Roger Bissig konnte sein Kniendpotenzial voll in die Waagschale werfen und mit 286 Punkten lieferte er mit Abstand das beste Kniendresultat aller Teilnehmer ab. Aber auch Niklaus Müller startete nochmals fulminant und überzeugte mit 97 Punkten in der Startpasse. Doch Fredi hatte seine Aufgabe im Liegendteil gut erledigt, sein Vorsprung war wohl die Knacknuss für die Verfolger und er gewann schlussendlich verdient seinen 13. Kantonalen Meistertitel in dieser Diesziplin mit 574 Punkten. An 2. Stelle ist bereits Roger Bissig zu finden mit ausgezeichneten 572 Punkten. An 3. Stelle ist Roly Weyermann mit 568 Punkten. Der Schweizermeister des vergangenen Jahres, Silvio Freitag, kam nie richtig auf Touren und musste sich mit Rang 4 begnügen mit 566 Punkten. An 5. Stelle ist Niklaus Müller mit 574 Punkten. Matthias Simitz zeigte einen sehr guten Wettkampf für seine Verhältnisse und mit 564 Punkten ist er auf dem 6. Rang zu finden.
Ordonnanzgewehr 2-Stellung
Den Wettkampf der Ordonnanzgewehre mit 30 Schuss Liegend und 30 Schuss Kniend schossen nur gerade 4 Schützen. Dabei gab es von Anfang einen Zweikampf zwischen Ruedi Feldmann und Hansruedi Weber. Nach dem Liegendteil waren 2 Schützen punktgleich an der Spitze zu finden mit 277 Liegendpunkten, nämlich Ruedi Feldmann mit dem Sturmgewehr 57 und Jürg Frei mit dem Karabiner. Dahinter mit nur 2 Punkten Rückstand Hansruedi Weber mit 275 Punkten.
Der Kniendteil musste entscheiden und da war Ruedi Feldmann als ausgewiesener Kniendschütze der klare Favorit. Mit den Passen 93 und 92 und 92 liess er nichts anbrennen. Er gewann erneut in der Disziplin Ordonnanz 2-Stellung den Glarner Meistertitel mit ausgezeichneten 554 Punkten. Im 2. Rang ist Hansruedi Weber mit 531 Punkten und auch Jürg Frei bewies seine aufsteigende Tendenz mit 521 Punkten.
Ordonnanzgewehr Liegend
Den Wettkampf der Ordonnanzgewehre im 60-Schuss-Liegendprogramm schossen zehn Schützen. Davon ein Schütze mit dem Karabiner und ein Schütze mit dem Sturmgewehr 90 und 8 Schützen mit dem Sturmgewehr 57. Dieses Jahr strauchelten gleich alle Favoriten und es gab auf dem Podest gleich eine 3-fache Überraschung. Nach der Hälfte des Programms führte Martin Hürlimann das Feld an mit 283 Punkten, gefolgt von Jürg Frei mit 282 Punkten. Dann folgte bereits mit 6 Punkten Abstand Ruedi Kummer und Patrick Noser. Die Favoriten Martin Sigrist, Röbi Eberle, Ruedi Feldmann und Mathias Vögeli hatten bereits 12 und mehr Punkte Rückstand. Einzig Ruedi Feldmann konnte in der zweiten Hälfte noch aufdrehen mit 284 Punkten und auch Gusti Mächler konnte noch sein wahres Können zeigen mit 281 Punkten. Schlussendlich mussten die Mouchen entscheiden für den Gesamtsieg. Es gewann ganz überraschend Martin Hürlimann mit 555 Punkten und 11 Mouchen zu seinen Gunsten den Glarner Meistertitel. Leider musste Jürg Frei am Schluss des Wettkampfes der Zeit etwas Tribut zollen und mit dem Karabiner war er sicherlich auch etwas benachteiligt gegenüber dem Rest des Feldes mit den Sturmgewehren. Aber auch am 2. Rang mit 555 Punkten und 10 Mouchen freute sich Jürg sichtlich. Auch der Matchchef Ruedi Kummer im 3. Rang mit 551 Punkten zählte nicht wirklich zu den Favoriten. Im 4. Rang ist Gusti Mächler mit 550 Punkten und im 5. Rang Patrick Noser mit ebenfalls 550 Punkten. Dann folgen Martin Sigrist und Ruedi Feldmann mit je 549. Mathias Vögeli totalisierte 542 Punkte und ist im 8. Rang zu finden. Felix Zweifel konnte bei seiner ersten Teilnahme sehr wertvolle Erfahrungen sammeln und er wurde im 9. Rang klassiert mit 532 Punkten. Im 10. Rang finden wir Röbi Eberle mit 530 Punkten.
Sportgewehr liegend
Am Nachmittag bei angenehmen äusseren Bedingungen und ausnahmsweise ohne Wind im Schiessstand Glarus in der Allmeind, traten 23 Schützen zur gleichen Zeit zum 60-Schuss-Qualifikationsprogramm an. Dabei wurde um den Einzug in den Final der besten 8 Schützen auf sehr hohem Niveau um jeden Punkt ausgiebig gekämpft. Es war aber auch Frauenpower angesagt, denn mit Reni Wiederkehr, Brigitte Ryser und Monika Däster starteten gleich drei Favoritinnen zur gleichen Zeit mit den Männern, für einen Spitzenplatz in der Rangliste. Nach der Hälfte des Programms waren gleich 3 Schützen an der Spitze mit 294 Punkten zu finden. Nämlich Silvio Freitag, Niklaus Müller und Mischa Armati. Es folgte Christoph Kamber mit 293 Punkten und Fredi Ronner und Andreas Meier mussten schon einen Abstand von 5 Punkten in Kauf nehmen zur Spitze. Ebenfalls mit 5 Punkten Rückstand finden wir die erste Dame mit Monika Däster, die sich ausgezeichnet in Szene setzen konnte. Dicht dahinter mit 288 Punkten unter anderem auch Brigitte Ryser. Es wurde um jeden Punkt gekämpft und es war auch für die Zuschauer spannend mitzuverfolgen, wie sich die Resultate auf der Leinwand laufend anpassten und die Rangierungen und Punkte waren sehr übersichtlich in Tabellenform und auch mit dem Schussbild pro Schütze respektive pro Schützin ersichtlich. Silvio Freitag schoss ausgeglichen weiter und beendete den Qualifikationswettkampf als Einziger mit einer 100er-Passe. Er totalisierte zum Schluss sehr gute 589 Punkte von 600 möglichen Zählern. Auch Christoph Kamber im 2. Rang erzielte ein ausgezeichnetes Resultat mit 588 Punkten. Niklaus Müller folgte im 3. Rang mit 586 Punkten. Als Vierter wusste Mischa Armati normalerweise als Kleinkaliberschütze im Einsatz mit 583 ebenfalls zu gefallen. Überraschend konnte sich auch Jürg Fischli mit 580 Punkten für den Final qualifizieren.
Als kleine Sensation war sicherlich im 7. Rang Monika Däster mit 580 Punkten die einzige Dame im Final.
Andreas Meier mit 576 Punkten war der letzte Finalteilnehmer. Die Resultate waren sehr ausgeglichen und bis Rang 13 mussten 571 und mehr Punkte geschossen werden. Brigitte Ryser und Fritz Vögeli mit je 575 Punkten sind auf den Rängen 9 und 10 zu finden. Hans Wäckerli und Josef Gisler mit Rang 11 und 12 mit je 573 Punkten kämpften etwas glücklos. Auf Rang 13 ist Roly Weyermann zu finden mit 571 Punkten. Das Niveau in dieser Liegendqualifikation war sehr hoch. Dazu beigetragen haben sicherlich die ausserordentlich guten Vorbereitungen der Athleten, aber auch die äusseren Bedingungen, denn der Schiesstand in Glarus ist bei den Matcheuren als unberechenbarer Stand mit verschiedenen Windeinflüssen gefürchtet.
Final Sportgewehr liegend
Nach dem Einlaufen und Vorstellen der Schützen folgten acht Minuten Einrichten und Probeschiessen. Für jeden Finalisten begann der Wettkampf bei 0 und erfolgte mit der ersten Serie à 3 Schuss in 100 Sekunden und sogleich folgte die 2. Serie in 100 Sekunden. Dann wurde der 7. und 8. Wettkampfschuss in je 30 Sekunden kommandiert und Monika Däster musste im 8. Rang mit 75,1 Punkten ausscheiden. Die nächsten 2 Einzelschüsse folgten und der erste Favorit mit Niklaus Müller im 7. Rang schied bereits mit 98,7 Punkten aus. Als 6. musste mit Fredi Ronner bereits der zweite Mitfavorit die Segel streichen mit 119,4 Punkten. Nach dem 14. Schuss im 5. Rang schied der Titelverteidiger Christoph Kamber aus mit 137,8 Punkten. Die Spannung stieg gewaltig und auch bei den Zuschauern im Hintergrund war dies zu spüren. Im 4. Rang erwischte es nun den Sieger der Qualifikation, Silvio Freitag, mit 160,6 Punkten. Nun waren noch der 8. der Qualifikation, Andreas Meier, und die beiden Kleinkaliberspezialisten Mischa Armati und Jürg Fischli im Kampf um die Medaillen im Rennen. Jürg Fischli führte trotz einer 8,9 im 13. Schuss wieder vor Mischa Armati, aber nur mit 0,2 Punkten, mit 1,8 Punkten Vorsprung auf den 3.-Plazierten Andreas Meier. Mit 10,6 und 8,5 musste dann Andreas Meier den Wettkampf mit 180,2 Punkten auf dem 3. Rang beenden. Jürg Fischli führte noch mit 183,9 Punkten vor Mischa Armati mit 182,5 Punkten. Auch wenn Mischa mit 10,5 und 10,4 den Wettkampf beendete, liess Jürg nichts mehr anbrennen. Er konnte sich noch eine 9,5 und dann 10,4 leisten. Der minimale Vorsprung reichte zum Sieg mit 0,4 Punkten Vorsprung. Jürg gewann den Final und wurde verdient Glarner Meister 2016 Liegend 300 m mit 203,6 Final-Punkten.