Mit seinem 12. Platz am Weltcup in Les Contamines (F) hat David Ortlieb die Selektionshürde geschafft, so dass er nun mit dem kleinen Schweizer Team nach Japan reisen kann. Eine super Chance für den jungen Schwander, der die Sportschule in Engelberg besucht. An der WM wird er die Disziplin Halfpipe bestreiten, am Nippon Freeskiing Open startet er in der Halfpipe sowie beim sog. Big Air.
Nippon Freeskiing Open, der begehrte Wettkampf
Während an der FIS Freestyle WM auch die Disziplinen der Skiakrobaten – Buckelpiste und Aerials – sowie Ski Cross durchgeführt werden, ist das Nippon Freeskiing Open mit einem Wettkampf in der Super Pipe (grosse Halfpipe) sowie Big Air (ein Riesenkicker) auf die Freeskier zugeschnitten. Wer hier aufs Podest springt, wird an die XGames nach Aspen (USA) eingeladen. Das ist DER Event des Winters, der Traum jedes Snowboarders oder Freeskiers. David Ortlieb meint, es sei bereits sehr schwierig, unter die ersten Zehn der Weltspitze zu gelangen, vom Podest gar nicht zu reden. Umso beachtlicher, dass der Schweizer Nils Lauper am Weltcup in Les Contamines Zweiter in der Halfpipe wurde.
Hauptsponsoren K2 und Salomon
Die Hauptsponsoren K2 (Skis) und Salomon (Bekleidung) unterstützen nicht nur David Ortlieb, sondern auch seinen jüngeren Bruder Sämi Ortlieb sowie weitere Freeskier mit Material. David wird ausserdem von Nike 6.0 und Joystick Poles ausgerüstet. Das ist deshalb immer wieder erwähnenswert, weil diese Materialsponsoren einen wesentlichen Teil dazu beitragen, dass junge Sportler wie die Ortlieb-Brüder überhaupt an Wettkämpfen teilnehmen können. Der Materialverschleiss ist relativ gross und die Freeskier brauchen – ähnlich wie die Alpinen – verschiedene Skis für die verschiedenen Disziplinen.
Trainingsbedingungen in der Schweiz
Damit ein Freeskier (und Snowboarder) an internationalen Wettkämpfen mithalten kann, braucht er in der Schweiz die entsprechenden Trainingsbedingungen, also z.B. eine grosse Halfpipe. Während des Winters ist Laax vom Glarnerland die idealste Destination. Im Sommer und Herbst bieten Saas Fee und Zermatt gute Voraussetzungen. Aber vor allem während der Vorsaison ist es in der Schweiz oft schwierig, überhaupt eine Halfpipe zu finden Es ist nicht zuletzt auch die Finanzkrise, die dazu führt, dass die Skigebiete die aufwendigen Installationen verständlicherweise erst auf die Hauptsaison hin errichten. Der Unterhalt einer gepflegten Halfpipe und der verschiedenen Kicker ist gross. So sind in Laax sechs Leute allein dafür angestellt, den Snowpark zu unterhalten. Was in der Schweiz speziell ist, ist in den grossen Skigebieten der USA Standard. Die Top-Freeskier sind Profis, die 12 Monate im Jahr skifahren und trainieren. Drücken wir David Ortlieb also die Daumen, dass er in Japan über sich hinauswächst.
Top-Event in Laax
Wer die spektakulären Freeskier hier in der Schweiz live erleben möchte, besucht das vierte European Freeski Open by Swatch in Laax vom 17. bis 21. März 2009. Es wird in den Disziplinen Halfpipe und Slope Style gestartet. Slope Style ist eine Abfolge von verschiedenen Kickern (Sprüngen) kombiniert mit Rails und für Zuschauer sehr attraktiv.
Daten und Links
Nippon Freeskiing Open: 26.2. – 1.3.2009
FIS Freestyle-WM: 2.3. – 8.3.2009
www.inawashiro2009.jp/english/index.html
European Freeski Open by Swatch in Laax: 17. – 21.3.2009
