Die ausserordentliche Hauptversammlung des Vereins Freizeitgärten Glarus war kurz, der Entscheid klar: Alle 76 anwesenden Stimmberechtigten sagten Ja zur Einsprache, die der Vorstand unter Präsident Roland Gisler ausgearbeitet hatte. Damit sollen die heutigen Freizeitgärten in der Gemeinde Glarus erhalten bleiben, wie es auch die Statuten des 2005 gegründeten Vereins vorsehen.
Unterschiedliche Zeiträume
Das Vorgehen stehe unter dem Motto «Aufgeben? Niemals!», sagte Roland Gisler am Mittwochabend im vollen Saal des «Glarnerhofs». Angesichts des Grossandrangs mussten eilends noch zusätzliche Stühle beschafft werden. Der Präsident sowie Vizepräsident Rudolf Etter zeigten auf, wie die bisherigen Freizeitgärten gefährdet sind, weil sie gemäss Richtplanentwurf in Bauland umgezont werden sollen. Sehr stark und auch kurzfristig in Gefahr sind die Plätze Ennenda Weidmann und Glarus Nordstrasse. Stark gefährdet sind Ennenda Tridonic, Glarus Feld und Glarus Buchholz. Im Moment noch kein Thema sind die Standorte Ennenda Seilbahn und Netstal.
Roland Gisler und Rudolf Etter hatten im Oktober das Gespräch mit Gemeinderat Christian Büttiker gesucht und ihn dabei auch über den Verein informiert. «Wir machen sehr viel für die Gemeinde», betonte der Präsident: «Wir pflanzen nicht nur Salat, sondern leisten auch soziale Arbeit. Wir bekämpfen zum Beispiel das Littering, führen einen Gottesdienst durch, einen Grillabend, laden behinderte Menschen in unsere Gärten ein.»
Nach dem klaren Entscheid zugunsten der Einsprache des Vereins an den Gemeinderat gab es eine Fragerunde. «Wir machen doch auch etwas für unsere Gesundheit. Es ist tragisch, dass uns dies für Geld weggenommen werden soll», sagte eine Frau. «Wir sind weniger krank, haben weniger Depressionen und pflegen soziale Kontakte», ergänzte ein Mann. «Die Pflanzplätze müssen erhalten bleiben», so der einhellige Tenor.
«Wir können nichts versprechen, wir kämpfen einfach. Aber wir glauben, dass wir nicht unbedingt schlechte Karten haben», schloss Roland Gisler die lebhafte Versammlung.