Fremde Goldrute erobert Glarnerland

Gelb und hübsch leuchten die Goldruten jetzt in Gärten, an Weg- und Waldrändern oder von Strassen- und Bahnböschungen. Bedrohlich sehen sie nicht aus, deshalb erfreuen sie manchen Gartenbesitzer. Für die Natur wird die nicht einheimische Goldrute aber zum Problem. Weil sie sich rasant in freier Natur ausbreitet und dort in dichten Beständen wächst, werden einheimische Pflanzen und Tiere verdrängt.



Fremde Goldrute erobert Glarnerland

Seit der Entdeckung Amerikas im Jahre 1492 sind rund 300 Pflanzenarten in die Schweiz eingeführt worden und haben sich erfolgreich etablieren können. Die meisten dieser sogenannten Neophyten gedeihen als Zierpflanzen nur in den Gärten. Ein kleiner Teil hat es jedoch geschafft, sich dank geringen Ansprüchen und hoher Regenerationsfähigkeit über die Gartenzäune hinwegzusetzen und sich auch in freier Natur stark auszubreiten. Diese invasiven Neophyten überwuchern immer grössere Teile unserer Landschaft und verdrängen einheimische Pflanzen und Tiere.

Goldrute bedroht artenreiche Glarner Lebensräume

Eine dieser invasiven Pflanzen ist die Goldrute. Die Spätblühende und die Kanadische Goldrute wurden im 17./18. Jahrhundert als Zierpflanzen aus Nordamerika nach Europa gebracht. Seit 1950 verbreiten sie sich fast explosionsartig. Auch vor dem Glarnerland haben sie nicht halt gemacht. Die Goldrute hat mittlerweile das ganze Siedlungsgebiet im Kanton erobert. Auch in schönen artenreichen Lebensräumen wie beispielsweise dem Niederriet in Bilten oder auf Büttenen bei Riedern wächst die Goldrute mittlerweile in dichten Beständen und bedroht die dortige Pflanzen- und Tiervielfalt.

Gärten als mögliche Verbreitungsherde

Schon kleine Bestände und einzelne Goldruten-Pflanzen in einem Garten können Ursprung für eine massive Samenverbreitung und anwachsende Bestände in der Umgebung sein. Deshalb kann jeder Gartenbesitzer und jede Gartenbesitzerin einen wichtigen Beitrag zur Neophyten-Bekämpfung leisten. Goldruten und andere unerwünschte Fremdpflanzen sollten ausgegraben und richtig entsorgt werden. Andere invasive Neophyten, welche ähnliche Probleme wie die Goldrute verursachen, sind beispielsweise der Sommerflieder, der Japanknöterich, das Drüsige Springkraut oder der Riesenbärenklau. Im Glarnerland zum Glück noch selten ist Ambrosia, eine Pflanze, welche beim Menschen starke allergische Reaktionen hervorrufen kann.

Homepage und Merkblatt mit weiteren Infos

Auf der Homepage des Naturzentrums Glarnerland sind im Auftrag der Abteilung Umweltschutz und Energie des Kantons Glarus die wichtigsten invasiven Neophyten im Glarnerland vorgestellt. Bild und Text erleichtern die Bestimmung und zeigen, wie mit welcher Pflanze umgegangen werden soll. Wichtig ist, dass die entfernten Pflanzen nicht auf dem Gartenkompost gelagert respektive der Grünabfuhr mitgegeben werden, da sie sich dort weiter versamen können. Diese Pflanzen oder Pflanzenteile müssen mit dem ordentlichen Kehricht (in Kehrichtsäcken oder mit Direktanlieferungen) in der Kehrichtverbrennungsanlage Niederurnen entsorgt werden.

Weitere Informationen zu Neophyten sind erhältlich unter www.naturzentrumglarnerland.ch, Rubrik Ratgeber – Im Garten – Neophyten. Ein Merkblatt über die häufigsten Neophyten kann bei der Infostelle Naturzentrum Glarnerland im Bahnhof Glarus, <link>[email protected], Telefon 055 622 21 82, bezogen werden.