Freulerpalast Näfels – musikalische Kurzweil und Tanz

Es ist landauf, landab bestens bekannt, dass es die von Vilma und Daniel Zbinden stets sorgsam und kreativ organisierten musikalischen Matineen im Freulerpalast zu Näfels Begegnungen in sich haben, dass Unbekanntes mit gern Gehörtem vermischt ist und dass begeisternd angeboten wird, dies von kenntnisreich ausgestaltenden Musikerinnen und Musikern.



musikalisches Matineen im Freulerpalast (Bilder: p.meier)
musikalisches Matineen im Freulerpalast (Bilder: p.meier)

Das erste von insgesamt vier im Juni und August angebotene Begegnen war als Familienkonzert mit «Tanzende Ohren» betitelt und führte die spürbar begeisterten, mit hoher Anteilnahme mitvollziehenden Besucherinnen und Besucher zu verschiedenen Komponisten.
Eigentlich traf der gewählte Titel nicht ganz zu. Man müsste auch von den «Tanzenden Fingern» der Aufführenden schreiben. Was das Klavierduo Vilma und Daniel Zbinden im ersten Teil der wirklich attraktiven «Konzertstunde» anboten, war hoch willkommen und begrüssenswert vielseitig. Und was wenig später mit Simone Zgraggen und ihrem Geigenspiel, von Vilma Zbinden ebenso einfühlend wie kunstvoll begleitet, anschloss, war kraftvoll, beseelt, kunstreich und riesig virtuos. Einigen war die eine oder andere Komposition ab irgendeinem Tonträger in mannigfaltigen Schattierungen bekannt, mal diskret, dann kraftvoll, sich dezidiert in Szene setzend, dahinträumend, leicht polternd, urplötzlich voller Jubel. Aber Derartiges live mitzuerleben, kam einem einzigartigen Geschenk gleich. 

Daniel Zbinden war genussreich Ansagender, führte in Polka, Walzer, Fuchstanz, La Belle Excentrique, das Rumgaukeln und Verweilen eines Schmetterlings und das anmutige Drehen der Ballerina auf irgendeiner Spieldose ein und wies auf die jeweiligen Komponisten (Schubert, Sibelius, Leo Weiner, Eric Satie, Nikola Mordasov und Valerij Gavrilin) hin. Kurzweil und Kunstreiches waren angesagt. Vierhändig wurde enorm sorgsam, gekonnt, anmutig ausgedrückt. Eine grandiose Fülle an Gefühlen klang auf. Man liess sich gerne mitführen, stimmte sich rasch und bereitwillig in Neues aus den verschiedenen musikalischen Epochen ein. Es war so beschwingt, fröhlich, voller Lebensfreude.

Simone Zgraggen, Violine und Vilma Zbinden entführten nach Spanien, erweckten Rumänische Tänze von Béla Bartok, eine Polka von Alfred Schnittke, den bestbekannten Ungarische Tanz in fis-Moll von Johannes Brahms und einen Czardas von Vittorio Monti zu bewegendem Leben. Das war Musik vom Feinsten, mit immensem Verwöhnfaktor, hohem Genuss, viel Beseeltheit und echtem «Herzschmerz». Dank hoher spieltechnischer Reife und virtuosem Zusammenspiel wurde man riesig verwöhnt.

Daniel Zbinden war es, der auf «Modalitäten für eine Zugabe» hinwies und alle im fast voll besetzten Raum zu motivieren und richtig zu instruieren wusste. Gerne und bereitwillig lauschte man dem fröhlichen, beschwingten Schluss.
Die Jugendlichen nahmen das Angebote an Leckereien aus dem von einem «guten Geist» herbeigeschafften Süssigkeiten bereitwillig an – bevor man sich beim traditionellen Apéro im grossen Garten des Freulerpalasts zum Gedankenaustausch traf.

Am 25, Juni gastieren Katharina Brunner, Flöte; Anita Jehli, Violoncello und Daniel Zbinden, Klavier mit «Belle Epoque» wiederum im Freulerpalast.