Fritz Trümpi – Berufliches, Politisches, Musik und das Glarnerland

Fritz Trümpis Alltag ist und bleibt vielfältig. Zuweilen ist es schon schwierig, alles «Unter einen Hut» zu bringen. Bedeutsam ist das Unterrichten von Studierenden und die Betreuung von Abschlussarbeiten bis hin zu Dissertationen.



Fritz Trümpi in Wien Teil 3 (Bild: Hanna Worliczek
Fritz Trümpi in Wien Teil 3 (Bild: Hanna Worliczek

Daneben sind es die eigenen Forschungsprojekte, das Beantragen finanzieller Unterstützungen, die Forschungskooperationen mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Institutionen. Zentraler Bestandteil der akademischen Arbeit ist das Darstellen und Vermitteln der eigenen Forschung mittels Publikationen und Vorträgen. Zudem sind Aufsätze und Forschungsprojekte zu begutachten. Es kommen die Einsitznahmen in Kommissionen und Beiräten samt zeitlich und inhaltlich intensivem Auseinandersetzen mit Geschäften dazu.

Das Arbeitspensum ist bisweilen sehr hoch; kommen doch auch Anfragen für Referate in Österreich und anderen Staaten samt damit verbundenen Reisen dazu.

Wien soll – und da ist sich Fritz Trümpi absolut im Klaren – Mittelpunk seines Lebens bleiben, aus beruflichen und privaten Gründen. Zur Schweiz, damit zu vielen vertrauten Gegenden, pflegt er nach wie vor gute, freundschaftliche und familiäre Kontakte.

Politisches, Musik, Glarnerland

Dass sich Fritz Trümpi mit dem Nationalsozialismus sehr intensiv auseinandergesetzt hat, ist nicht zuletzt seinem seit je her grossem Interesse an politischen Zusammenhängen geschuldet. Und auch jenseits seiner Forschungsarbeit verfolgt er diese ungute Zeitströmung, die inzwischen vielerorts wieder an Boden gewinnt, mit verständlicher Aufmerksamkeit und Besorgnis. Und wenn es um Globales geht (Politik, Ökonomie, Ökologie) weiss er ebenso um Gefahren.

Die knappe Freizeit führt dazu, dass er sorgsam plant, schliesslich will er Soziales, Kulturelles und Kulinarisches möglichst optimal verknüpfen – und natürlich auch geniessen. Er zählt Geplantes schon mal auf: Vertiefen der Kenntnisse der tschechischen Sprache (die er sich im Zuge seiner Forschungsprojekte bereits ansatzweise aneignete), intensiveres Klavierspiel, Erlernen eines Blasinstruments, Französische Literaturgeschichte, öfters Badminton spielen, Radtouren.

Und die Corona-Zeit hat dazu geführt, dass er einiges aufarbeiten und abschliessen konnte, schliesslich musste er die Habilitation bis Sommer 2020 abgeschlossen haben, damit der Prozess zur Erreichung der «Venia Docendi» auch rechtzeitig zum Abschluss gebracht werden konnte.

Und jetzt kommt die gut funktionierende Vernetzung in Beruflichem, Kooperationen, wissenschaftlicher Austausch wieder auf. Für ihn ist das willkommen produktiv, aufbauend und spannend.

Er bewegt sich in Divergierendem, zuweilen Einengendem, muss sich – wie es der Universitätsbetrieb so mit sich bringt – mit vielem auseinandersetzen. Er geht die Sachen behutsam an, ist wissenschaftlich gründlich; ist kritisch wertend, wenn es sein muss; ist diplomatisch genug, um nicht ins berühmte Fettnäpfchen zu treten, lässt andere Meinungen wohltuend gelten. Seine Bewegungsfelder sind weit, er lässt der Musik, den vielen Stilrichtungen und Ausdrucksweisen breiten Raum, unterscheidet bewusst zwischen persönlichem Geschmack und wissenschaftlicher Perspektive. So gesehen kann dieselbe Musik kaum auszuhalten oder höchst interessant sein Für ihn prallen da keine Welten massiv aufeinander.

Und ganz zum Schluss zeigt er auf, dass er das Glarnerland mit Landsgemeinde und Ferienaufenthalten ganz und gar nicht vergessen hat. Wenn es die Zeit zulässt, wird man ihn vielleicht da oder dort ganz unverhofft antreffen – schliesslich will er in Zukunft auch wieder häufiger im elterlichen Ferienhaus in Elm urlauben.