Das Frölein da Capo, bürgerlich als Irene Bügger bekannt und aus dem Luzernischen stammend, beherrscht ihr Metier meisterlich. Sie merkt mehrmals an, dass sie bloss 160 cm messe, entpuppt sich als virtuose Sängerin, witzige Wortspielerin, Zeichnerin und Beherrscherin des technischen Instrumentariums. Sie agiert wirblig, weiss Pointen blitzschnell zu setzen, kennt deren Spassfaktor, ist ansteckend vergnüglich und riesig charmant. Ihre sich wiederholenden Äusserlichkeiten nimmt man ihr gerne ab, sei es das ewig rutschende Kleid, das sie übrigens blitzschnell zu wechseln versteht, der nette Knicks nach jeder Nummer der echt reichhaltigen Programmfülle oder das ansteckende Lachen.
Die instrumentale, literarische und leuchttechnische Reichhaltigkeit ist lange vor Spielbeginn liebevoll, gut einsehbar präsentiert. Im Zentrum ist der rote, neckisch drapierte Vorhang, daneben sind es diverse Ständerlampen, Bücher, CDs, Tuba, Trompete, Gitarren und anderes. Irgendwo ist eine Sopranflöte versteckt, die auf ihren Einsatz wartet, dank Loop wachsen wahre Orchesterformationen. Alles ist professionell abgestimmt.
Und das Frölein legt los, fügt Musikalisches zu verschiedensten Aussagen, landet bei Durchschaubarem, Schau-Business, ist in witziger, sehr publikumswirksamer Weise aktiv, singt, durchstreift alle Höhen und Tiefen der gesanglichen Dimensionen, ist leicht dramatisch, dann wieder riesig leidenschaftlich, fleht, seufzt, klagt, jubelt. Gesangliches fügt sich nahtlos, unterbrochen von witzigen Zwischenbemerkungen. Da dreht sich einmal Erlebtes, nachhaltig Bleibendes, wenn man hinter eher grossen Personen im Publikum sitzt. Ein vertiefendes Auseinandersetzen führt wenig später in die Welt der so verschiedenen Mücken mit unbekannten Vorlieben und Lebensräumen, wie es beispielsweise bei der Asiatischen Buschmücke der Fall ist. Es kommen in anderen bühnengebundenen Momenten Politessen und Parkuhren vor. Wiederholt wird die hohe Bedeutung von Ausbildungskursen samt Diplomübergaben zelebriert.
Breiten Raum nimmt das Leben der Eheleute namens Gross und Klein und deren Lebensgewohnheiten in Haus und Garten ein. Frölein da Capo zeichnet drauflos und kommentiert in witziger, kunstreicher Art. Details wie Bettgraben, Laubbläser, Holzhackerei, Verdachtsmomente, Lärmbelästigung und anderes kommen vor. Die Szenerie wechselt in zuweilen rasantem Tempo, deren Inhalte bergen hohen Unterhaltungswert.
Eines fügt sich ans andere, man lässt sich gerne herumführen, geniesst mit, ist literarisch leicht einbezogen, dichtet im Stillen vielleicht mit und staunt, was im da Capo-Kiosk nach der Aufführung ab Bühnenrand eingekauft werden kann – dies nach professioneller Einführung der vielseitig Tätigen.
Mit der Einladung ist es den Verantwortlichen des Kulturvereins Glarus Süd ganz klar gelungen, zu höchst Vergnüglichem und Kunstvollem einzuladen. Frölein da Capo wurde mit riesigem, verdient herzlichem Applaus verabschiedet.









