«FSG ist nötiger denn je»

Immer mehr Klienten aus allen Alters- und Gesellschaftsschichten verzeichnet die Fachstelle für Schuldenfragen Glarus. Die neue Stellenleiterin Ulrike Meissner-Horisberger hat sich gut eingearbeitet.



Rücktritt: Präsident Ulrich Knoepfel (rechts) dankt Rolf Luchsinger für dessen sechsjähriges Engagement im Vorstand der Fachstelle für Schuldenfragen Glarus. (Bild: mb)
Rücktritt: Präsident Ulrich Knoepfel (rechts) dankt Rolf Luchsinger für dessen sechsjähriges Engagement im Vorstand der Fachstelle für Schuldenfragen Glarus. (Bild: mb)

Präsident Ulrich Knoepfel blickte an der 6. Hauptversammlung der Fachstelle für Schuldenfragen Glarus (FSG) auf das vergangene Jahr zurück, welches ganz im Zeichen des Wechsels in der Stellenleitung stand. Audrey Hauri-Luther, welche die FSG seit 2006 massgeblich aufgebaut hatte, wechselte in die Schulsozialarbeit. «Ohne sie wäre die FSG nicht, was sie heute ist», sagte Ulrich Knoepfel.

In der diplomierten Sozialarbeiterin und Musiktherapeutin Ulrike Meissner-Horisberger fand die FSG «eine kompetente und nicht minder engagierte Nachfolgerin», die sich rasch in die Schulden- und Budgetberatung sowie die Schuldensanierung einarbeitete. Für die administrativen Belange ist nach wie vor Marlise Kleiner zuständig.

Immer mehr Klienten

«Der Zulauf zu unserer Stelle steigt weiter an. Die diakonische Tätigkeit der FSG ist nötiger denn je», hielt der Präsident an der HV in Schwanden fest. Dabei rekrutiert sich die Klientschaft aus allen Alters- und Gesellschaftsschichten. Die meisten leiden an Krankheiten, geraten beispielsweise in Depressionen oder den Alkoholismus. «Einige – ausschliesslich Männer – haben sogar versucht, sich das Leben zu nehmen», heisst es im Jahresbericht. Ein dominantes Thema sei das Schamgefühl.

82 in die Schuldenfalle geratene Menschen erhielten 2011 eine intensive Beratung und längerfristige Begleitung. Kurzberatungen wurden 28 geleistet. Hinzu kamen rund 200 telefonische Konsultationen und 20 Beratungen von Drittstellen. Vier Kredite im Gesamtbetrag von 35 700 Franken wurden aus dem Fonds de Roulement beansprucht.

Die beschränkten finanziellen Mittel verunmöglichen eine an sich notwendige Erhöhung der Pensen. Im laufenden Jahr soll deshalb versucht werden, höhere Finanzmittel zu generieren – unter anderem durch ein Benefizessen mit Pfarrer Alfred Meier am 17. November im Gemeindezentrum Schwanden, wie Vizepräsident Urs Hermann sagte.

Bankenvertreter gesucht

Der Vizepräsident ist als Leiter Spezialfinanzierung der Glarner Kantonalbank einer der zwei Bankenvertreter im Vorstand des 2005 auf Initiative der Reformierten Landeskirche des Kantons Glarus ins Leben gerufenen Vereins. Der zweite, Rolf Luchsinger, Leiter Kreditberatung der Raiffeisenbank Glarus, trat an der HV nach sechsjährigem Engagement infolge anderweitiger Verpflichtungen zurück. Gesucht wird nun wieder eine Bankenfachperson aus dem Kreditbereich.

Die Versammlung genehmigte die von Geschäftsführer Ernst Luchsinger präsentierte Jahresrechnung 2011, die mit einer «roten Null» abschliesst. Das Budget 2012 rechnet mit einem Rückschlag.