Führung durch einige besondere Gärten der Stadt

Viele Interessierte folgten der Einladung der Frauenzentrale Glarus und nahmen am 8. September an einer speziellen Führung durch die öffentlichen und privaten Parkanlagen von Glarus teil.



Die Besucher der Stadtführung hören gebannt das persönliche Stück Gartengeschichte von A. Schuler zu. (Bild: zvg)
Die Besucher der Stadtführung hören gebannt das persönliche Stück Gartengeschichte von A. Schuler zu. (Bild: zvg)

Der zur Tradition gewordene Stadtrundgang der Frauenzentrale Glarus widmete sich dieses Jahr den grünen und blühenden Ecken von Glarus. Ausgangspunkt der Führung war der Volksgarten. Kaspar Marti erzählte den Teilnehmern über die Geschichte und Entstehung des Stadtparks und dass er damals fürs ganze Volk und für die Arbeiter, welche gewöhnlich zu Hause keinen eigenen Garten besassen, gemacht wurde. Nächste Station war das liebevoll sanierte Haus mit dem Stadtgarten des Architektenpaares J. Gessler Marti und H. Marti im Abläschquartier in Glarus. Der Hausherr erzählte über die Planung des Gartens, der mit seiner Grösse und abwechslungsreichen Bepflanzung die Besucher überraschte. Blühende Blumenstauden, verschiedene Gemüsesorten und eine bespielte Wildblumenwiese machten ihn zu einer grünen Oase im Quartier. Weiter ging es zum nächsten Garten, dem der Steuerverwaltung mit der Skulptur «Die rote Drei». Der Aussenraum um die Skulptur herum ist öffentlich zugänglich und lädt die Passanten mit seinem besonderen Bodenbelag und einigen im dichten Schatten des Lindenbaumes positionierten Stühlen zum Verweilen und ruhen ein. Zum Schluss besuchten die Teilnehmer die sonst nicht öffentlich zugängliche Parkanlage der Familie Schuler, direkt hinter der Stadtkirche gelegen. Bei einem Spaziergang mit dem Besitzer A. Schuler, der in der sechsten Generation die Villa bewohnt und den Garten pflegt, konnten die Besucher sein persönliches Stück Gartengeschichte hören und die prächtige Grünanlage bestaunen. Herr Schuler erzählte über die Entstehung des Gartens um das Jahr 1720 herum und seine weitere Entwicklung bis zur heutigen Zeit. Die Besucher bewunderten eine in der Manier englischer Landschaftsgärten angelegte Anlage mit geschwungenen Wegen, malerischen Baumgruppen auf weitläufigen Wiesen und einem idyllischen Teich. Der Besitzer sprach über das Bepflanzungsprinzip des Gartens: ein Gerüst aus einheimischen Arten, ergänzt durch einzelne Exoten. Besonders eindrücklich fanden die Gäste die Geschichte des raren Urweltmammutbaumes – ein lebendes Fossil, das aus Samen gezüchtet wurde, welche die Botanikerin aus Ennenda Fr. Dr. A. Hoffmann-Grobéty aus einer Expedition in Nepal mitbrachte. Die Besucher gingen schliesslich durch die älteste noch erhaltene Kastanienallee im Kanton, womit diese spannende Führung endete.