Fünf Jahre Musikstubete – und Salvo

Stubete und Alter vertragen sich bestens, beinhalten Rassiges, Unbeschwertheit, Freude am Zusammensein, schon fast grenzenlose Lust am Plaudern, Singen und Verweilen. Seit fünf Jahren laden die Verantwortlichen der Pro Senectute zu derartigem Begegnen ein – mit grossem Erfolg. Zum fünfjährigen Bestehen konnten Peter Zimmermann, Geschäftsleiter der Pro Senectute Glarus, und das aufmerksam mithelfende Team eine grosse Zahl Musikbegeisterter im «Glärnischbligg» – dem Treff der Kirchgemeinde Ennenda – begrüssen. Jubiläumsgast war Salvo Ingrassia, Sänger und Entertainer.



(Bilder: p.meier)
(Bilder: p.meier)

An den verschiedenen Tischen hatten bald einmal alle Platz gefunden. Peter Zimmermann musste mit einer gewissen Hartnäckigkeit um Ruhe bitten. Dass die Musizierenden Ruth Kobelt, Hans Fäh und Ruedi Ferndriger erwähnt wurden, hat mit dem Bestehen dieser Stubete viel zu tun. Auch wenn es kein Jubiläum zu feiern gibt. Stets sind sie es, die zum gemütlichen Mittun einladen. Ihnen galt der erste, herzliche und verdiente Applaus. Und schon war es Zeit fürs legendäre Trio Central mit Edi Kieser, Röbi Krämer und Köbi Kobelt, das sich enorm stimmungsvoll vorstellte und seine professionelle Musikalität im Zusammengehen mit Salvo Ingrassia perfekt unter Beweis stellte. Der Sänger und gar gesellig agierende Salvo war mit seinen von viel Herzlichkeit geprägten Äusserungen sofort und ganz nah beim Publikum. Seine Nähe zum Glarnerland brauchte der aus dem Thurgauischen Angereiste nur knapp vorzustellen. Er erwähnte die einstige Ankunft aus Italien, den doch speziellen Integrationsprozess, die Liebe zur Musik, mannigfaltige Erlebnisse mit ehemaligen Lehrkräften und Mitschülern, den Weg auf jene Bretter, die bekanntlich so etwas wie ein Ausgangspunkt Richtung Publizität und Bekanntheit sind, die aber auch Ort von massiven Auseinandersetzungen, Kritik und Missgunst sein können. Salvo entpuppte sich – einmal mehr – als Maestro mit sonnigem Gemüt, gepaart mit immenser Herzlichkeit, charmantem Auffordern zum Mitsingen, einem Wortreichtum der besonderen Art, kleine Anekdoten aus dem Einst und Jetzt hervorkramend. Startjahr der Geschichten war 1952. Er klärte übers Komponieren, Fügen von Reimen, Erfolge, Alltagserlebnisse und Träumereien als Ausgangspunkt für Lieder auf. Er geriet zuweilen ins Schwärmen, war witzig, animierte zum genussreichen Mittun. Er verwob die einstigen Hits mit altbekannten Volksliedern, kam aufs erstmalige Musizieren mit dem Trio Central zu reden – immerhin anno 1973 – und schon ging es weiter mit der legendären «Frau Küenzi», Instrumentalem mit Akkordeon, Geigen, Klavier, Flöten, Bass und Gitarre und einer Fülle von Liedern, die bei Senioren ohne Zuhilfenahme eines vorgedruckten Liedtexts abrufbar sind. So gedieh alles zu einer Geburtstagsfeier, die es in sich hatte und nur einen ganz kleinen Dämpfer aufwies – beinahe zu rasch fand alles ein Ende. Mit gemeinsamem Singen, Musizieren, Zuhören und Geniessen wird es am 13. Juni und in den Herbstmonaten weitergehen.