Fünf Projekte auf einem Raum

Fünf Projekte, welche zeitlich aufeinander abgestimmt sind. Hochwasserschutz, das Kraftwerk Doppelpower, Kraftwerk Linth-Mitlödi, Verlegung der Hochspannungsleitung und als Letztes noch die Beseitigung einer Altlast. Diese fünf Projekte vereinigen eine Summe von gegen 50 Millionen Franken.



Chef vom Amt für Umwelt
Chef vom Amt für Umwelt

Anlässlich einer Information und gleichzeitiger Besichtigung der erwähnten Projekte informierten die Verantwortlichen rund 40 interessierte Besucher über den Stand und die Bedeutung dieser wichtigen Arbeiten, welche von unterschiedlichen Unternehmen getragen werden. Einleitend erklärte Fritz Trümpi die Bedeutung dieser Projekte. «Das Erkennen von der Notwendigkeit von diesen Projekten, das Erkennen der gemeinsamen Vorteile der einzelnen Bauherren und der Respekt gegenüber den einzelnen Projekten und das Vertrauen unter den Akteuren und Planern hat es ermöglicht, dass man gleichzeitig und am gleichen Ort dieses gemeinsame Vorhaben jetzt realisieren kann.»

Kraftwerk Doppelpower AG


Die KWD Kraftwerk Doppelpower AG realisiert den Bau des neuen Wasserkraftwerkes Doppelpower. Das Kraftwerk widerspiegelt den klassischen Fall einer Nutzung des natürlichen Gefälles eines Flussknies, in diesem Falle gebildet durch den Sernf, der sich in Schwanden mit der Linth vereinigt. Wie Caspar Jenny, VR-Präsident der KWD Kraftwerk Doppelpower AG, anlässlich der Besichtigung erklärte, übernehme das Kraftwerk das turbinierte, gereinigte Triebwasser ab der bestehenden Kraftwerkszentrale Herren in Schwanden. «Dies, bevor es im Sernf verunreinigt wird und leitete es über einen 1,7 km langen Niederdruckstollen der Zentrale im Gebiet Ennetlinth/Mitlödi zu, wo es turbiniert wird.» Wie er weiter ausführte, betrage das nutzbare Gefälle der Anlage rund 34 Meter, die Ausbauwassermenge 13 m/3/s und die erwartete Energieproduktion rund 21 000 000 kWh. Die technischen Details erklärte Stefan Trümpi den Gästen direkt an der Baustelle. «Der Druckstollen als Kernelement des Projektes weist einen Innendurchmesser von 3 Metern auf. Er wird in der Technik des Rohrvortriebes aufgefahren. Dabei werden ab dem Startschacht, in dem wir uns zurzeit befinden, vorabfabrizierte Rohrelemente aus Stahlbeton mit einer Wandstärke von 40 cm und einem Gewicht von 43 Tonnen pro Rohr eingepresst.» Dies, so Trümpi weiter, unter gleichzeitigem Abbau des verdrängten Bodenmaterials mittels einer Tunnelbohrmaschine. Die Kosten für dieses Projekt liegen bei rund 36 Millionen Franken, wobei rund die Hälfte in die Region Glarus Süd vergeben werden konnten.

Kraftwerk Seidendruckerei Mitlödi


Das neue Kraftwerk wird ein Gefälle von rund 5 Metern bei einer Ausbauwassermenge von 20 m3/s nutzen, was einer maximalen Leistung von 800 kW ergibt. Pro Jahr wird das Kraftwerk rund 5 000 000 kWh Strom produzieren. Das Wasser wird bei er Linthbrücke Mitlödi mittels eines zweifeldrigen Klappenwehrs gestaut und rechtsufrig in die Wasserfassung eingeleitet. «Nach dem Turbinieren ergiesst sich das Wasser in den Unterwasserkanal und wird anschliessend wieder in die Linth eingeleitet. Turbinenhaus und Unterwasserkanal werden gemeinsam mit dem Kraftwerk Doppelpower genutzt», erklärte Stefan Trümpi. Die Fischwanderung wird durch zwei Fischaufstiegshilfen beim Wehr (natürliches Umgehungsgewässer) und vom Unterwasserkanal in die Linth (Fischtreppe) sowie eine Fischabstiegshilfe sichergestellt. «Die Restwassermenge ist mit 2500 l/s praktisch doppelt so hoch wie das gesetzliche Minimum vorschreibt.

Hochwasserschutzprojekt Mitlödi


Die Gefahrenbeurteilung der Linth im Jahr 2000 hat Schutzdefizite und grosse Risiken für verschiedene Wohngebiete und das Industriegebiet von Mitlödi ergeben und das Hochwasser vom 22./23. August 2005 hat diese Prognose klar bestätigt. «Das nun laufende Hochwasserschutzprojekt verfolgt mehrere Zielsetzungen. Die Industrie- und Wohngebiete beidseitig der Linth sollen bezüglich eines 300-jährlichen Hochwasserabflusses geschützt sein.» Wie Markus Gächter, dipl. Forstingenieur ETH, ausführte und dies auch anhand von Bildern sehr gut dokumentierte. Die Kosten für die Hochwasserschutzmassnahmen betragen rund 2,5 Millionen Franken, wobei ein Grossteil der Kosten mit Bundes- und Kantonssubventionen unterstütz wird. «Der Neubau der Linthbrücke ist im Projekt «Mehrjahresstrassenbauprogramm» des Kantons enthalten und ist eine zentrale Hochwasserschutzmassnahme», so Gächter am Ende seiner Ausführungen.