Für alle statt für wenige

Die JUSO Glarnerland hat sich entschlossen, mit Yannick Schiess einen Kandidaten in den Wahlkampf um den Nationalratsplatz des Kantons Glarus zu schicken. Da aus der Sicht der Jungsozialisten keine Kandidatur einer wählbaren Partei für den Nationalrat bekannt gegeben wurde, möchten sie dem Glarner Stimmvolk eine echte Wahl ermöglichen.



Yannick Schiess aus Rüti kandidiert für den Nationalrat. (Bild: zvg)
Yannick Schiess aus Rüti kandidiert für den Nationalrat. (Bild: zvg)

Lange hat man sich erhofft, dass sich wie bei den Ständeratswahlen noch einer oder zwei weitere Kandidaten melden würde, damit man Martin Landolt nicht ohne Gegenwehr ein weiteres Mal nach Bern spazieren lassen muss. Die Tatsache, dass sich für die Wahl des Nationalrats am 23. Oktober aber keine Gegenkandidaten zu Martin Landolt abzeichnen, ist für die JUSO Glarnerland sehr unbefriedigend. In dieser einseitigen Ausgangslage ist es nicht-bürgerlich Wählenden versagt, ihre Stimme mit Überzeugung abzugeben und den Glarnerinnen und Glarnern nicht möglich, sich gegen den amtierenden Nationalrat auszusprechen. Die JUSO Glarnerland sieht es als ihre Pflicht an, dem Glarner Stimmvolk am 23. Oktober eine Wahl zu geben und hat aus diesem Grund ihren Präsidenten Yannick Schiess aus Rüti als Kandidaten nominiert.

Seit mehr als zwei Jahren wird der Kanton Glarus in Bern nun rein bürgerlich vertreten. Und auch für die nächste Legislaturperiode sieht es so aus, als ob nur die bürgerlichen-konservativen Glarner auf Bundesebene mitreden dürften.

Dass hundert Prozent der Glarner Bevölkerung eine bürgerlich-konservative Politik als die richtige empfinden, entspricht jedoch nicht der Realität. Die unverständlichen «Boni-Exzesse» und die Misswirtschaft der Grossbanken hat auch in unserem Kanton Spuren hinterlassen und wird mit einer zunehmenden Unzufriedenheit betrachtet. Die Ablenkungsmanöver durch übertriebene Parolen, der sorglose Umgang mit unserem Sozialstaat und der Umwelt, sowie das Fehlen von Massnahmen gegen die immer ungleichere Verteilung des Reichtums Artikelzeugen von einer offensichtlichen Interessenspolitik. Eine Politik, die das Wohlergehen einer kleinen Schicht von Superreichen dem der Allgemeinheit voranstellt und von bürgerlichen Vertretern verteidigt wird. Eine Politik, die es beispielsweise nicht für nötig hält, ihre Parteifinanzierungen offenzulegen, weil sie Angst vor den Folgen hat; wie zum Beispiel, dass die Bevölkerung eine Partei, die von Grosskonzernen und anderen Wirtschaftsverbänden gesponsert wird, nicht akzeptieren und wählen würde. Somit ist es für die JUSO Glarnerland auch nicht ersichtlich, wie ein Politiker, der offiziell als politischer Berater der UBS fungiert, das Glarnerland in Bern angemessen vertreten sollte.

Im Gegensatz dazu steht die Politik der JUSO für Fortschrittlichkeit und Gerechtigkeit. Es braucht den Schutz der Schwächeren in einer Gesellschaft, damit es allen gut geht. Denn jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Die Sozialdemokratische Partei sowie die Jungsozialisten machen eine Politik für alle und nicht für wenige. Yannick Schiess ist seit drei Jahren Präsident der JUSO Glarnerland und sieht sich als Teil dieser Idee. Er stammt aus Rüti, ist 23-jährig, studiert zurzeit an der Universität von Zürich Rechtswissenschaften und arbeitet nebenbei im Gastrobereich. Auch wenn er als Vertreter einer jungen Generation auf dem politischen Parkett noch keine jahrzehntelange Erfahrung aufweisen kann, ist die JUSO Glarnerland überzeugt, dass er das Glarnerland in Bern gut vertreten würde und die Anliegen der jungen, aber auch älteren Glarnerinnen und Glarner in die nationale Diskussion einbringen könnte. Deshalb empfiehlt der Vorstand sowie die restliche Partei am 23. Oktober Yannick Schiess in den Nationalrat zu wählen.