Für den Erhalt der Natürlichkeit und Einzigartigkeit

Die Organisationen Pro Natura Glarus, WWF Glarus, Pro Fryberg, die Naturschutzkommission der Naturforschenden Gesellschaft des Kantons Glarus, der Kantonale Fischereiverband Glarus und der Glarner Natur- und Vogelschutzverein stehen einer Doppelnutzung des Wassers des Chüebodensees zum Zwecke der Stromproduktion und der Beschneiung skeptisch gegenüber.



Soll so erhalten bleiben wie er ist: der Chüebodensee oberhalb Elm. (Bild: Fridli Marti)
Soll so erhalten bleiben wie er ist: der Chüebodensee oberhalb Elm. (Bild: Fridli Marti)

Das Elmer Projekt sieht eine Mehrzwecknutzung des Wassers aus dem Chüebodensee vor: im Winter zur Beschneiung, im Sommer zur Energieerzeugung. Hierfür müsste der Chüebodensee aufgestaut werden. In einer ersten Stellungnahme empfahlen die Glarner Organisationen den Projektanten bereits Anfang 2008, auf das Vorhaben zu verzichten. In diesem Sinne äusserte sich auch die regierungsrätliche Natur- und Heimatschutzkommission. Ebenso hat der Eigentümer des Areals des Chüebodensees unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass er als Wasserrechtsbesitzer das Stauvorhaben ablehnt.

Der Chüebodensee liegt südöstlich am Rande des eidgenössischen Jagdbanngebietes Kärpf. In der entsprechenden Verordnung ist der „Schutz der Lebensräume“ ausdrücklich erwähnt. Nach Meinung der Umweltorganisationen soll die Schönheit, Natürlichkeit und landschaftliche Einzigartigkeit des Chüebodensees unangetastet bleiben. Dafür spricht auch die Tatsache, dass die Gegend als „Schon- und Ruhegebiet“ im „Verzeichnis der Landschaften von regionaler Bedeutung im Kanton Glarus“ enthalten ist.

Der Chüebodensee würde durch Staumauer und Seespiegelschwankungen seines ursprünglichen Charakters beraubt. Negativ ins Gewicht fällt auch die Ungewissheit über die Auswirkungen des Wasserentzugs auf die unterliegenden Flachmoore von regionaler Bedeutung. In trockenen Jahren würde der See gar nicht mehr gefüllt werden. Der Bach wäre den grössten Teil des Jahres ausgetrocknet. Überdies würde das Projekt eine bestehende Wasserfassung beeinträchtigen.

Im Sommer ist die Gegend ein beliebtes Wandergebiet, dessen Attraktivität durch eine Staubewirtschaftung des Sees erheblich beeinträchtigt würde. Die Glarner Organisationen setzen sich deshalb für den ungeschmälerten Erhalt des Juwels Chüebodensee ein.