Mathis Grob begrüsste im Hänggiturm Schwanden. Ganz kurz wies er auf Inhalte des Buches hin, bevor Annemarie Morgenegg mit dem wechselvollen Begegnen begann.
Es wurden wahre Schicksale ausgebreitet. Die Buchautorin hat die Ergebnisse der Interviews in spürbar sorgsamer Art wiedergegeben. Es wurde aufgezeigt, was Krieg, Ungerechtigkeit, Überheblichkeit, Machthunger, soziale Spannungen, Bedrohliches, Existenzangst, Verzweiflung, Suche nach Veränderungen zur Folge haben. Man nahm mit Betroffenheit wahr, was sich in derartigen Spannungsfeldern abspielt. Es wuchs das Verständnis, wenn über die Suche nach positiven Veränderungen berichtet wurde.
Man vernahm eine wahre Fülle an Historischem, Gesellschaftlichem, Zwischenmenschlichem, Sozialem, Arbeitsbedingungen, Bewältigung von Unerfreulichem, hoch Belastendem. Man war eingeladen, den Weg ab Kindheit bis hin zu Beruflichem, Familie und Alltag in der Schweiz anzuhören. Gar vieles wurde in willkommener Direktheit und Offenheit dargelegt. Man nahm an Lebensabschnitten teil, die ganz Wechselvolles enthielten, nicht überzeichnet wirkten. Neben kriegsgebunden enorm Belastendem gab es durchaus muntere Momente, Positives, Aufbauendes, Erleben in einer neuen, sicheren Welt. Das Ausführen kam einem bunten Mosaik gleich, beginnend mit der ursprünglichen Heimat, Studium, erfolgloser Stellensuche, wirtschaftlich unsichere Gegenwart und in eine neue Umgebung hinführend.
Das Niederschreiben der verschiedenen Porträts war zeitraubend, anforderungsreich, verlangte hohes Einfühlungsvermögen, da die Befragten zu den jeweiligen Inhalten ihr Einverständnis geben mussten und der Buchautorin damit ihr Vertrauen mitgaben.
Die Akkordeonklänge bescherten eine sympathische Verbindung zu verschiedenen Aussagen, wie sie im jeweiligen Porträt enthalten waren.
Mit dieser Lesung wurde man auf eine wahre Zeitreise mitgenommen. Man liess sich bereitwillig mitführen. Es war ein Ausflug in andere Welten, es war Alltag in Unbekanntem.
Wer sich mit den Aussagen vertiefend befassen wollte, erwarb sich das Buch, hatte damit Zugang zu Vielem, wie es im Verlaufe der Lesung angeboten war.
Beim Apéro ergaben sich weitere Gespräche – mit der Autorin, dem Akkordeonisten und den Gästen, die dem Geschehen mit spürbarer Anteilnahme gefolgt waren.








