Für ein sinnvolles Miteinander am Gericht



Leserbrief von Markus Rhyner (zvg)
Leserbrief von Markus Rhyner (zvg)

Zu den Leserbriefen "Ein Kritiker des Milizrichtersystems" von Urs Menzi und "Zu den Richterwahlen" von Andrea R. Trümpy

Seit jeher habe ich mich zu einem sinnvollen Miteinander von Milizrichterinnen und -richtern und juristisch ausgebildeten Richtern bekannt. Nie habe ich ausschliesslich aus Juristinnen und Juristen zusammengesetzte Glarner Gerichte gefordert, sondern wenige Einzelaspekte unseres Milizrichtersystems kritisiert. Zum Beispiel halte ich es für problematisch, wenn Personen ohne juristische Ausbildung als Einzelrichterinnen bzw. -richter tätig sind.

Am 6. April 2018 habe ich in den Glarner Nachrichten gesagt: "Ich finde, das Laiensystem ist eine Bereicherung. Im Glarnerland ist es ausserdem sehr akzeptiert und verwurzelt. Gerade wenn es beispielsweise um Straffälle, Nachbarschaftsstreitigkeiten, Arbeitsrecht oder Ähnliches geht, können Laien ihre Erfahrungen und Hintergründe gut einbringen. Es gibt aber auch Bereiche, wo über sehr komplexe Rechtsfragen entschieden werden muss. Und da sind die Milizrichter/Laienrichter dann oft den Juristen ausgeliefert. Das sagen sie uns auch." und "Grundsätzlich machen sie [die Milizrichter] ihre Arbeit sehr gut."

Das ist nach wie vor meine Haltung. Nichts Anderes steht in meiner CAS-Arbeit, die ich Interessierten gerne zusende (Kontakt: [email protected]).

Im Übrigen ist man an den Glarner Gerichten immer froh, auch unter den Milizrichtern Personen mit juristischer Ausbildung zu haben. Diese bieten nämlich zusätzliches Fachwissen, Zweitmeinungen und grosse Entlastung, etwa, indem sie punktuell die Verfahrensleitung übernehmen oder als Einzelrichter amten. Ein Beispiel dafür ist mein Vorgänger als Gemeindeschreiber, Max Widmer. Mit seinem Beispiel ist zugleich der Nachweis erbracht, dass das Nebenamt als Kantonsrichter gut mit meiner Haupttätigkeit vereinbar ist.

Liebe Stimmberechtigte, ich würde mich freuen, dem Kanton dienen zu dürfen. Danke für Ihre Unterstützung an der Landsgemeinde.

Markus Rhyner, Glarus