Für einmal nur kurz in der Fussballgeschichte gestöbert

Donatoren des FC Schwanden besuchen im Vorfeld der HV das Anna-Göldi-Museum und wühlen selber etwas in der Vergangenheit.



Die Donatoren des FC Schwanden besuchten das Anna-Göldi Museum (Bild: w. baumgartner)
Die Donatoren des FC Schwanden besuchten das Anna-Göldi Museum (Bild: w. baumgartner)

In seinen Begrüssungsworten verschaffte Betriebsleiter Fridolin Elmer den Anwesenden FCS-Donatorenmitglieder einen kurzen Überblick über das Anna-Göldi-Museum. Dieses wurde am 19. August 2017 in Ennenda eröffnet. Die Ausstellung ist im historisch einmaligen und atmosphärisch beeindruckenden Hänggiturm – in der Blütezeit der glarnerischen Textilindustrie des 19. Jahrhunderts zum Trocknen der Stoffbahnen verwendet – beheimatet. Das Museum hat das seit vielen Jahren brachliegende historische Gebäude zu neuem Leben erweckt und sich als kultureller Anziehungspunkt mit nationaler Ausstrahlung etabliert.

Als Träger und Eigentümer ist die Anna-Göldi-Stiftung hauptverantwortlich. Das Museum wird zu über 80 Prozent aus privaten Mitteln finanziert und vom Kanton Glarus und der Standortgemeinde unterstützt.

Faszinierender, fast sakral anmutender Saal

Nach der Begrüssung führte kein Geringerer als Stiftungsratspräsident Walter Hauser die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Donatorenvereinigung des FC Schwanden durch das neue, modern konzipierte Museum. Dieses ist in erster Linie dem tragischen Schicksal der 1782 durch das Schwert hingerichteten Magd Anna Göldi gewidmet und zeichnet die Stationen ihres Lebens nach. Im Zentrum der Ausstellung steht der unvergleichlich gut dokumentierte Prozess, namentlich die ausführlichen Folterprotokolle.
Die Geschichte der Anna Göldi wird in einem historischen wie aktuellen Kontext dargestellt. Die Besucher werden von einer Themeninsel zur anderen geführt: «Hexenwahn», «Netzwerk der Macht», «Aufklärung», «Publizistik», «Erinnerungskultur», «Rehabilitierung».

Herzstück der mulitimedial inszenierten Ausstellung sind der durch die ausführlichen Folterprotokolle gut dokumentierte Hexenprozess sowie dessen Hauptfiguren, die Herrschaftsfamilie Tschudi sowie «Whistleblower» Johann Melchior Kubli, der vertrauliche Dokumente dem deutschen Journalisten Heinrich Ludewig Lehmann zugespielt hatte und das von Autor und Jurist Walter Hauser 2006 in Deutschland entdeckte Stammbuch des Journalisten Lehmann. Darin haben sich ein paar Wochen nach der Hinrichtung von Anna Göldi alle Hauptakteure des Hexenprozesses mit ihrer eigenen Handschrift verewigt.

Weil der Kanton Glarus klein ist, und sich die Leute auch kennen, haben sich aus früheren Episoden noch zwei spezielle Gegebenheiten ereignet. Zum einen durfte der ehemalige Fussballer Walter Hauser aus den Händen von Hansjürg Gredig, Präsident der Donatorenvereinigung, einen Clubwimpel in Empfang nehmen. Und ganz spontan gab Fridolin Elmer vor dem Apéro noch auf seiner Gitarre den Welthit von Bob Dylan «Blowin' in the wind» zum Besten, ebenfalls verbunden mit Erinnerungen an längst verflossene Jugendzeiten.

Statutarische Geschäfte in Rekordzeit erledigt

Wie gewohnt speditiv wurden die statutarischen Geschäfte abgewickelt.

Mit nachdenklichen Worten rund um das Fussball-Business durfte Präsident Hansjürg Gredig die Anwesenden im «Trigonella» in Ennenda zur 28. HV der Donatorenvereinigung des FC Schwanden begrüssen. Sowohl der Bericht der HV 2017, der Jahresbericht des Präsidenten wie auch derjenige von Kassier Urs Loser, wie gewohnt sauber und mit den längst bekannten, informativen Statistiken, passierten ohne Wortbegehren und wurden mit Applaus verdankt. Nach kurzen News über den aktuellen Stand im Stammverein und dem Ausblick auf die Donatorenreise nach Dresden konnte der Präsident die HV mit dem besten Dank an die Donatoren bereits nach 23 Minuten schliessen und zum feinen Essen überleiten.