Im Beisein der Landsgemeinde-Ehrengäste der Regierung, Divisionär Thomas Kaiser (Chef Logistikbasis der Armee) und Herr Benno Bühlmann, Direktor des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz, aber auch von Ständerat Dr. Thomas Hefti, des kantonalen Militärdirektors Dr. Andrea Bettiga, der Gemeindepräsidenten und von Vertretern wichtiger Partner der GOG begrüsste der Präsident Major Hans Jörg Riem die Anwesenden und hiess die anwesenden Ehrenmitglieder herzlich willkommen, ehrte einige anwesende Glarner Persönlichkeiten und gedachte der verstorbenen Kameraden.
Information der Bevölkerung
In seinem Jahresrückblick liess der GOG-Präsident die Gesellschaftsanlässe Revue passieren, fasste die Armeereformen seit der Armee 61 zusammen und wies auf den tiefgreifenden Umbau mit der nächsten Armeereform, der Weiterentwicklung der Armee «WEA» hin.
Die Armee wird damit noch kleiner und noch stärker auf moderne Bedrohungen wie Terrorismus oder Cyberangriffe ausgerichtet. Entsprechend sinken die Bestände. Ab 2017 soll die Armee noch 100 000 Mann umfassen.
«Die Notwendigkeit einer glaubwürdigen Armee gilt es präsent zu halten und unsere Glarner Bevölkerung zeitgerecht über die aktuellen Entwicklungen der Lage und der damit verbundenen Massnahmen zu informieren.» so Hans Jörg Riem.
Im Rahmen des kommenden Jahresprogramms wies er auf einen bunten Strauss von Anlässen hin – unter anderem auf einen Anlass mit dem Chef der Armee, KKdt André Blattmann, als Spezialgast.
Im Hinblick auf ein mögliches Referendum zur Weiterentwicklung der Armee wird der Vorstand der Glarner Offiziersgesellschaft einen weiteren Programmteil organisieren.
Sicherheit der Schweiz
Regierungsrat Dr. Andrea Bettiga überbrachte die Grüsse der Glarner Regierung und strich heraus, dass sein Departement und die GOG eine sehr gute Zusammenarbeit pflegen.
Er äusserte seinen Wunsch, dass die Armee nicht Opfer von Parteigeplänkel wird, sondern die nötige Sicherheit erhält, damit sie ihre Aufgabe zur Wahrung der Sicherheit der Schweiz wahrnehmen kann.
Einsatz der Armee
Der Landsgemeinde-Ehrengast Divisionär Thomas Kaiser, Chef Logistikbasis der Armee, ging in seiner Rede auf die aktuelle Bedrohungslage, die WEA und die daraus resultierenden Herausforderungen der LBA ein. «Wer hätte sich vor 2 Jahren vorgestellt, was in der Zwischenzeit sicherheitspolitisch alles passiert ist – und was erwartet uns als nächstes?», so Kaiser einführend in sein Referat.
Er erinnerte dabei an die Armut in Afrika, den Terror in Europa, die aktuellen Kriegsherde und die instabile Europäische Union EU.
Eine Bedrohung setzt zwei Komponenten voraus: die Absicht, einen Angriff durchzuführen, und die Fähigkeit dazu.
Nebst den terroristischen Anschlags-Risiken darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass was die Fähigkeiten betrifft, die russischen Streitkräfte bereits seit einigen Jahren modernisiert und in ihrer Schlagkraft gesteigert werden.
Noch stärker hat sich aber die Lage bezüglich der möglichen Absichten verändert: Die Annexion der Krim durch Russland und der bewaffnete Konflikt in der Ukraine haben zu einer raschen und starken Verschärfung der Spannungen zwischen Russland und dem Westen geführt.
In Bezug auf die WEA strich der Chef der Logistikbasis heraus, dass unter anderem aus den Erkenntnissen der Armee XXI dem schnellen Aufgebot, der Führungserfahrung der Kader, der Regionalisierung der Truppenkörper und deren Vollausrüstung Rechnung getragen werden soll.
Für die Leistungsfähigkeit der Armeelogistikcentren ALC erwähnte Kaiser die Ausrüstung von 24 Bataillonen mit 5 ALC innerhalb von 96 Stunden. Er hob unter anderem auch hervor, dass die ALCs ein weiches Ziel für terroristischen Angriffsmöglichkeiten und Cyberattacken auf deren Informatik-Systemen darstellen.
Dem gilt nicht zuletzt insofern Rechnung zu tragen, weil die LBA jederzeit den Einsatz der Armee sicherzustellen hat – für unser Land!