Funktionieren der Solaranlage

Zu einer willkommenen Informationsveranstaltung luden das Departement Bau und Umwelt des Kantons Glarus mit dem Verantwortlichen Urs Fischli, Fachstelle Energie in enger Zusammenarbeit mit der in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen feiernden Schweizerischen Vereinigung für Sonnenenergie (SSES) und ihren Fachleuten ins Gesellschaftshaus Ennenda ein. Die SSES war mit Andrea Beck, Dipl.-Ing. Energietechnik und dem Hauptreferenten Jörg Marti präsent.



Funktionieren der Solaranlage

Unser Kanton fördert den Bau von Solaranlagen seit 2001. Bis heute sind über 450 Anlagen in Betrieb. In den meisten Fällen arbeiten sie problemlos. Eine regelmässige Wartung macht Sinn. An der Veranstaltung wurde über Funktion und Wartung und weitere, den Betrieb einer Anlage betreffende Themen umfassend informiert. Verschiedene Fragen konnten beantwortet werden. Ähnlich aufgebaute Veranstaltungen sind in Zug, Frauenfeld, Freiburg und Küssnacht am Rigi angeboten. Sie sind ein Projekt der SSES und werden vom Bundesamt für Energie (BFE) unterstützt.

Der seit 1974 bestehenden SSES gehören aktuell rund 6500 Mitglieder aus 13 Regionalgruppen an. Die Breite des Dienstleistungsangebotes ist beträchtlich. Sechsmal pro Jahr erscheint eine Zeitschrift mit dem Titel «Erneuerbare Energien». Umfassende, sehr professionelle Beratungen sind ebenso angeboten wie die Durchführung eines von neutraler Seite ausgeführten Solarchecks bei thermischen Solar- und Fotovoltaikanlagen.

Begrüsst wurden die vielen Anwesenden von Dipl.-Ing. Andrea Beck. Sie wies auf den SSES hin. Er versteht sich als Fachverband der Anlagenbesitzer – im Gegensatz zu swiss solar, in der Fachbetriebe zusammengeschlossen sind. Andrea Beck gab der Erwartung Ausdruck, dass mit dem Fachreferat und den ergänzenden Angaben eine Sensibilisierung erfolgen könne.

Urs Fischli, kantonale Fachstelle Energie, wies auf die Arbeit seiner Amtsstelle hin. Sie umfasst schwergewichtig Erstberatung und Coaching. Diese Phase wird durch den Kanton mitfinanziert. Man erfährt einiges über den Zustand der Gebäudehülle und der Haustechnik, über mögliche Sanierungsstrategien, das Abstimmen der Leistungen, das Einholen mehrerer Angebote und die finanziellen Aufwendungen. Bei der Installation von thermischen Solaranlagen wird vonseiten des Kantons ein Grundbetrag von 2000 und pro Quadratmeter 250 Franken ausgerichtet. Mit der Aufschaltung des Solarkatasters sieht man sofort, wie geeignet der Bau einer derartigen Anlage ist. Einsichtnahmen sind unter www.energie.gl.ch oder Telefon 055 646 64 70 gewährleistet. Urs Fischli ist überzeugt, dass in unserem Kantonsgebiet ein grosses Potenzial für den Bau derartiger Anlagen vorhanden ist.

Unterschied zwischen Sonnenkollektoren und Fotovoltaik


Jörg Marti zeigte in seiner Einleitung den Unterschied zwischen Sonnenkollektoranlagen (Produktion von Wärme) und Fotovoltaikanlagen (Produktion von Solarstrom) auf. Technisch seien da grosse Unterschiede. Rund 30 Prozent des produzierten Stroms könne selber gebraucht, der Rest ins Netz eingespeist werden. Technologisch würden grosse Fortschritte gemacht, die Installationskosten seien markant gesunken. Er erwähnte, wann die Leistungen bei Anlagen sinken. Verschmutzung durch Blütenstaub oder unsaubere Luft, ungünstige Beschattung durch Neubauten oder hohe Bäume, liegen gebliebener Schnee, Marderbisse in Kabel, Moduldefekte, Ueberspannung oder Überhitzung, Flechtenbildung zwischen den Modulen sind derartige Faktoren. Vonseiten der sehr aufmerksam Hinhörenden brauchte es ein gewisses Mass an technischen Kenntnissen, um den Ausführungen über Leistungen samt Schemata, Niedertemperaturkollektor, Flachkollektor oder Vakuum-Röhrenkollektor, Kondensat im Kollektor und dessen Entlüftung, Anlagenstillstand, Einstellen der Nachheizung, Heizkreistemperaturen und anderem folgen zu können. Einsatzmöglichkeiten der Anlagen bei Schwimmbädern, der Aufbereitung von Warmwasser und Heizungsunterstützung und die Funktionsweisen wurden anschaulich präsentiert. Marti betonte die hohe Bedeutung einer über viele Jahre hinweg gut funktionierenden Anlage. Er regte an, Geschirrspüler und Waschmaschine in die Warmwasseraufbereitung zu integrieren.

Die Glasoberflächen der Kollektoren müssen normalerweise nicht gereinigt werden. Ist es dennnoch notwendig, kommen Wasser ohne irgendwelchen Zusatz und eine weiche Bürste zum Einsatz. Flach geneigte Kollektoren und Wärmeträger sind periodisch zu kontrollieren. Er empfahl dringend, bei Neuinstallationen oder Sanierungen die eigenen Erwartungen vor Inangriffnahme der Arbeiten schriftlich festzuhalten und die Angebote des Installateurs zu kontrollieren. Zudem müsse unbedingt das Inbetriebnahmeprotokoll mit den fixierten Einstellungen verlangt und aufbewahrt werden.