Gar festliche Klänge

Wenn Niklaus Stengele zu einem konzertanten Begegnen einlädt, darf man sich auf wahrlich Erfüllendes, stets Spannungsvolles und Kontrastreiches freuen.



Im Freulerpalast spielten gar beeindruckend Niklaus Stengele (Klavier)
Im Freulerpalast spielten gar beeindruckend Niklaus Stengele (Klavier)

Der Rittersaal im Freulerpalast Näfels war ein gar stimmungsvoller Raum, der mit dem erfreulich zahlreichen Publikum über eine Akustik verfügt, die jeden, auch den allerkleinsten Fehler, gnadenlos widergibt. Aber mit dieser Problematik mussten sich die hochsensibel und kunstreich agierenden Interpreten – Stefan Zindel (Klarinette); Markus Meier (Fagott) und Niklaus Stengele (Klavier), kaum einmal auseinandersetzen, obwohl die zweite Komposition, das Trio in Es-Dur, op. 38 von Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) den kunstreich und virtuos agierenden Musikern alles abforderte. Es war fast die «Leichtigkeit des Seins», die im ersten der beiden Werke, dem Trio in Es-Dur, op. 43 von Conradin Kreutzer (1780 – 1848) aufkam. Man lauschte den hurtigen, brillanten Klängen der Klarinette, erfreute sich am kunstvollen Begleiten des Fagotts und spürte die Beseeltheit des brillant begleitenden Pianisten gar überzeugend. Mit wahrer Grandezza wurde interpretiert, eine immense Buntheit an Klängen kam auf. Klug waren die Tempi gewählt, so entging man der Gefahr des Überdrehten, Schrillen. In Beethovens langem, vielsätzigem Trio gedieh eine Spielfreude, die ansteckte, mitriss, zum nachhaltigen Geniessen führte. Nach dem feierlichen Beginn staunte man über wirblige, lebhafte Läufe des Pianisten, nahm den satten, weiten Klang des Fagotts auf und folgte den innigen, kurzweiligen Sequenzen der Klarinette. Man genoss das Zusammenwachsen der Instrumentalstimmen, das von unglaublicher Präzision und kunstreichem Spiel zeugte. In zuweilen kurzen Läufen spürte man, wie heikel und stark fordernd das Zusammenspiel überhaupt war. Man verabschiedete sich nur ungern von den Interpretierenden, die kurz vorgestellt wurden und aufzeigten, wie vielseitig ihr Betätigen überhaupt ist, sei es als Leiter eines Musikkorps, Organist, Orgelbauer oder Mitglied eines renommierten Ensembles. Mit dem Applaus wurde die Vorfreude auf weitere Begegnungen ganz leise ausgedrückt.