Gaspreise in Näfels und Mollis steigen per 1. Oktober

Da sich die Lage am Gasmarkt weiter verschärft und die Beschaffungspreise weiterhin ansteigen, müssen die Technischen Betriebe Glarus Nord eine weitere unterjährige Gastarifanpassung per 1. Oktober 2022 vornehmen.



Gaspreise in Näfels und Mollis steigen per 1. Oktober 2022 (zvg)
Gaspreise in Näfels und Mollis steigen per 1. Oktober 2022 (zvg)

In den Dörfern Näfels und Mollis werden insgesamt 570 Kundinnen und Kunden von den Technischen Betrieben Glarus Nord mit Gas versorgt. Der Gesamtumfang der Versorgung beträgt rund 21 GWh.

Während sich die Lage auf dem gesamten Energiemarkt verschärft, ist die Situation auf dem Gasmarkt besonders angespannt.

Aufgrund der immer höheren Beschaffungskosten mussten die TBGN bereits per 1. Januar sowie per 1. April 2022 eine Gastariferhöhung vornehmen. Da die Gaseinkaufspreise auch weiterhin ansteigen, sehen sich die TBGN gezwungen, die Gastarife per 1.10.2022 erneut um 22% anzuheben. Die Gastarife steigen im Vergleich zum Jahr 2021 für Haushaltskunden ohne Heizung um Faktor 2.15 von 14.10 Rp/kWh auf 30.4 Rp/kWh an, für Kunden mit einem Verbrauch unter 100 000 kWh um Faktor 3.54 von 8.10 Rp/kWh auf 28.70 Rp/kWh und für Kunden mit einem Verbrauch von über 100 000 kWh um Faktor 3.36 von 7.60 Rp/kWh auf 25.55 Rp/kWh an. Die Netznutzungskosten hingegen bleiben stabil.

Die Einkaufspreise am Gasmarkt sind seit Januar 2021 von 4 Rp/kWh um Faktor 3.3 auf 13.5 Rp/kWh im März 2022 angestiegen, im Winter 2022/2023 wird eine Erhöhung auf 17 Rp/kWh erwartet. Die TBGN ist sich der Problematik bewusst, dass diese Erhöhung für Kunden, die mit Gas heizen, eine enorme Preissteigerung bedeutet.

Neben den höheren Beschaffungspreisen besteht auch die Gefahr einer Gasmangellage. Die Gasbranche hat grosse Anstrengungen unternommen, ihre Kundinnen und Kunden über den Winter zu versorgen, in Deutschland sind die Speicher zu 81% gefüllt. Aktuell hat der Gaslieferant der TBGN vertraglich eine Lieferung von 88% des Winterbedarf zugesichert.

Trotz der getroffenen Vorbereitungen bleibt die Lage angespannt. Wir bitten alle Kundinnen und Kunden schon heute möglichst sparsam mit Gas umzugehen, um das freiwillige Sparziel des Bundesrates von 15% zu erreichen und zur Versorgungssicherheit von Industrie und Haushalten im Winter beizutragen.

Die TBGN bedauern die erneute Preisanpassung und hoffen auf das Verständnis ihrer Kundinnen und Kunden. Die Lage am Gasmarkt werden sie nach wie vor aktiv beobachten. Sobald es die Situation zulässt, werden die Gastarife selbstverständlich wieder gesenkt.