Das Museumbickel Walenstadt pflegt das Andenken an seinen Namensgeber Karl Bickel (1886-1982), indem es ihm jedes Jahr eine bestimmte Themenausstellung widmet. Dieses Jahr vertritt ihn sein Sohn Karl Bickel (1927-2001). Er wäre heuer 80 Jahre alt geworden. Erstmals nach seinem Tod gibt eine Ausstellung einen Einblick in sein künstlerisches Werk (bis 15. April). Zu seinen Ehren findet nun ein Gedenkanlass statt und zwar am kommenden Donnerstag, 29. März.
„Märchen Klang“ und „Portrait-Film“
Karl Bickel jun. bezeichnete seine Malerei selber als „romantisch-surreal“. In der Ausstellung sind denn auch die meisten seiner Arbeiten unter dem Titel „Märchenwelt / Traumlandschaft“ versammelt. Aus diesem Fundus stehen an der Gedenkveranstaltung fünf Bilder im Mittelpunkt. Darauf Bezug nehmend, entführt die Erzähl- und Musikgruppe „Märchen Klang“ das Publikum in fremde Welten. In einem zweiten Teil nimmt der Kurator am Museumbickel Walenstadt eine künstlerische Würdigung des Werks von Karl Bickel jun. vor. Schliesslich steht eine Uraufführung auf dem Programm: Sohn Karl Anders Bickel, Maienfeld, zeigt erstmals seinen eigens erstellten „Portrait-Film“ über seinen Vater. Das Ensemble „Märchen Klang“ erlebte am letzten Freitag in Rüti ZH die Premiere seiner neuesten Produktion „Das wissen die Götter“, eines Erzählabends für Erwachsene mit musikalischer Begleitung. Weitere Auftritte folgen in Glarus, Lachen und Rapperswil (siehe: www.maerchenklang.ch)
Haupttätigkeiten
Karl Bickel jun. genoss eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Zürich und im väterlichen Atelier auf Walenstadtberg. Zu seinen Haupttätigkeiten zählten der Lehrauftrag im Fach Freihandzeichnen an der Kantonsschule Sargans, das freie künstlerische Schaffen sowie die Briefmarkenproduktion, sind doch über 70 Wertzeichenstiche aus seiner Hand entstanden.
Altmeisterlicher Stil
Karl Bickel jun. hatte sich mit dem Schicksal, der Sohn eines bekannten und anerkannten Künstlers zu sein, zurecht zu finden. Vor allem in der Malerei unterscheidet er sich grundsätzlich von seinem Vater. Ungeachtet aller zeitgenössischen Strömungen frönte er einem altmeisterlichen Malstil. Seine Bilder setzen sich aus minutiös beobachteten Studien nach der Natur zusammen und geben eine Idealwelt wieder, die sich dem realen Leben des Künstlers und seiner Zeit entgegenstellte. Er setzte märchenhafte, oft beschneite Gebirgslandschaften mit einzelnen Menschen, Fabelwesen und Tieren ins Werk.
Gedenkanlass Karl Bickel jun.: Do, 29. März 2007, 20 Uhr, Museumbickel Walenstadt
