Gefahr Hochwasser früher erkennen

Auf Initiative der IG Kleinwasserkraft werden in Matt und Linthal Messstationen eingerichtet, welche automatisch vor bevorstehendem Hochwasser alarmieren. Ein Frühwarnsystem nicht nur für die Wasserkaftwerke an Sernf und Linth, sondern auch für den Schutz der Bevölkerung.



Gefahr Hochwasser früher erkennen

Was aktuell für schöne Winterlandschaften sorgt, könnte im Frühjahr zu einem potenziellen Gefahrenherd werden. Nämlich dann, wenn sich aus den Schneemengen wahre Wassermassen formieren, droht Hochwasser im Kanton Glarus. Eine stete Bedrohung, wie der letzte Oktober in Glarus Süd oder der Herbst 2010 in Glarus Nord gezeigt hat. Betroffen vom Hochwasser, vor allem vom mitgeführten Holz und Geröll, sind dabei auch die zahlreichen Wasserkraftwerke an der Linth und an der Sernf. Aus diesem Grund setzt die IG Kleinwasserkraft auf ein neues Frühwarnsystem in Linthal und Matt. Die beiden Messstationen geben ab einem gewissen Anstieg der Wassermenge automatisch eine Warnung, zum Beispiel an die beteiligten Werke, aber auch an die Feuerwehr hinaus. Die betroffenen Wasserkraftwerke haben so mehr Zeit auf die bevorstehende Bedrohung zu reagieren. Sie können das Wasser von der Fassung ableiten oder es ganz schliessen. Dadurch sammelt sich hier kein Geschiebe an, das die Fassung verstopfen kann. «Durch dieses System haben wir das Hochwasser früher im Griff», ist sich Leo Meier, Vorstandsmitglied IG Kleinwasserkraft Glarnerland, sicher. Mit «wir» meint er dabei nicht nur die IG selber, sondern auch den Kanton. Denn dieser habe schon lange die Idee für die Messstation in Matt gehabt. Nun konnte es gemeinsam verwirklicht werden. Ausserdem werden die übermittelten Daten mit dem Frühwarnsystem der glarnerSach kombiniert. «Der Schutz der Bevölkerung vor Hochwasser erhöht sich damit deutlich», denn auch die Feuerwehr und der Zivilschutz können vom neuen Frühwarnsystem profitieren.

Während in Linthal die Daten von der bereits bestehenden eidgenössischen Messstation beim Ausgleichsbecken im Tierfehd in Linthal genutzt werden können, wurde in Matt eine neue Anlage installiert. Auf der Brücke über dem Sernf misst sie nun den Wasserstand und wird dabei durch Solarenergie gespiesen. Über die genaue Funktionsweise und weitere Einzelheiten des neuen Frühwarnsystems informiert die IG Kleinwasserkraft Glarnerland ihre Mitglieder an der Hauptversammlung am 25. April 2012 im Forum Linthal. Interessierte und potenzielle Neumitglieder sind dabei herzlichst willkommen.


*Jürg Huber ist Pressebeauftragter der IG Kleinwasserkraft Glarnerland.