«Gegenoffensive und neue Teilmobilmachung stehen wohl kurz bevor»

An der Generalversammlung der Glarner Offiziersgesellschaft am letzten Samstag sprach Korpskommandant Laurent Michaud im Hotel Glarnerhof über den Krieg in der Ukraine; und was die Schweiz dabei für die eigene Verteidigung lernen kann.



«Gegenoffensive und neue Teilmobilmachung stehen wohl kurz bevor»

Im Krieg in der Ukraine stehen entscheidende Phasen bevor, ist sich Korpskommandant Laurent Michaud am letzten Samstag in seinem Referat bei der Glarner Offiziersgesellschaft sicher. «Russland muss sich neu aufstellen, dazu gehört wohl eine weitere Teilmobilmachung.» Auf der anderen Seite könne die Ukraine diese Zeit für eine eigene Gegenoffensive nutzen, um den Aggressor weiter aus dem eigenen Land zu drängen. Dies sei für Michaud von entscheidender Bedeutung, «denn auf lange Sicht, wird ein Sieg der Ukraine immer unwahrscheinlicher». Aus dem Konflikt und seiner Entwicklung könne die Schweiz vieles für die eigene Verteidigung lernen. «Starlink hat gezeigt, was eine gute Kommunikation und Vernetzung ausmachen können.» Nicht nur hier habe die Schweiz grossen Nachholbedarf, auch die Reichweite der Verteidigungssysteme sei ein weiterer Punkt. «Ist diese kürzer als die Reichweite des Gegners, müssen diese unter Beschuss agieren.» Grundsätzlich liege die Situation an der Politik, wie grosse und welche Mittel der Armee zur Verfügung gestellt werden. Mit der geplanten Aufstockung des Budgets um ein Prozent des Bruttoinlandproduktes sei man aber sicher nicht auf dem falschen Weg. Dies meinte auch Valentin Gerig von der Schweizer Offiziersgesellschaft. «Bei der Armee gibt es aber immer einen Kampf um das Budget.»

Gerade mit Blick auf das aktuelle Weltgeschehen sei eine glaubwürdige Armee so notwendig, wie schon lange nicht, ist sich auch der Präsident der Glarner Offiziersgesellschaft Hansjörg Riem zu Beginn der Generalversammlung sicher. «Dafür werden wir uns auch in Zukunft einsetzen.» Ansonsten organisiert die Gesellschaft interessante Vorträge oder begrüsst die Truppen im Kanton Glarus. Begrüssen durfte er im «Glarnerhof» gleich die sechs neuen Mitglieder der Glarner Offiziersgesellschaft.