Gemeinde erhält eine neue Ordnung

An der Herbstgemeindeversammlung folgten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger allen Anträgen des Gemeinderats. So auch, dass der Gemeinderat im Departementssystem mit Gemeindepräsident und sechs Gemeinderäten aufgebaut ist.



(Bild: jhuber)
(Bild: jhuber)

In Anbetracht von 19 Traktanden gab es zu Beginn der Herbstgemeindeversammlung nicht nur beim Gemeinderat die Befürchtung, dass die Sitzung lange dauern könnte. Denn hier forderte Heinrich Hösli den Ordnungsantrag nur bis Traktandum 10 zu beraten sowie Budget und Steuerfuss. Gemeindepräsident Christian Marti schlug dagegen vor, bei Bedarf gewisse Traktanden auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Der Antrag wurde abgelehnt, war aber auch nicht nötig, da die Punkte speditiv abgearbeitet wurden. Dies auch, weil der Souverän die meisten Geschäfte ohne Wortmeldung annahm. Am meisten zu besprechen gab es erwartungsgemäss bei der neuen Gemeindeordnung. Hier waren vor allem die Pensen von Gemeindepräsident und Gemeinderat ein grosses Thema, aber auch, ob nicht alle Kommissionen ihre Beratungen offenlegen sollen. Rückweisung und Ablehnung der ganzen Sache forderte Fridolin Marti, der gerne beim alten Model bleiben wollte. Dazu hat er auch eine Beschwerde zum Vorgehen bei der Frühlingsgemeindeversammlung zum gleichen Geschäft beim Kanton eingereicht. Hier sehe Gemeindeschreiber Markus Rhyner aber kaum Chancen, dass ihm die Regierung Recht geben werde, wenn sie überhaupt auf die Beschwerde eintrete. Die Versammlung lehnte hier alle eingereichten Anträge deutlich ab. So wird der Gemeinderat nach den Gesamterneuerungswahlen ab Sommer 2022 aus Gemeindepräsident (60–80%) und sechs Gemeinderäten (30–40%) zusammengesetzt.

In die Geschäftsprüfungskommission wurde Petra Zentner-Erni, FDP gewählt. Sie setzte sich deutlich gegenüber Sarah Küng, SP durch.

Ebenfalls zu reden, aber am Schluss im Sinne des Gemeinderates entschieden wurden – trotz Rückweisungsanträgen: Die Sanierung der Holensteinstrasse, der Studienauftrag Entwicklung Innenstadt und der Überbauungsplan Kasernenareal.

Ohne Wortmeldungen angenommen wurden zudem: die Totalrevision der Besoldungsverordnung, die Anträge für den Abwasserverband Glarnerland und Kehrrichtverbrennungsanlage, die Änderung der Parkierungsverordnung, dem Ausbau des Glasfasernetzes, den Sanierungen Sandstrasse, Feldstrasse, Schulhaus Erlen, Sportanlagen Wiggis sowie 300-m-Schiessanlage Allmeind und den Betriebsbeiträgen für Visit Glarnerland.

Zum Schluss wurde das Budget 2022 genehmigt. Hier beantragte Jacques Hösli eine Rückweisung für das Projekt Turnhalle und Aussensportanlage Gründli, um weitere Standorte zu prüfen. Grossmehrheitlich wurde dieser Antrag angelehnt und das Budget einstimmig angenommen. Der gleichbleibende Steuerfuss von 61% wurde wortlos genehmigt.