«Gemeinde ist noch nicht im «Normalbetrieb»

An der Gemeindeversammlung vom letzten Freitag bewilligte die Bevölkerung von Glarus Süd alle traktandierten Geschäfte – darunter das Budget 2012. Die Turnhalle Linthal wird nach einem Antrag nochmals Thema einer späteren Gemeindeversammlung.



«Gemeinde ist noch nicht im «Normalbetrieb»

Der Gemeindepräsident Thomas Hefti blickte zu Beginn der Gemeindeversammlung von Glarus Süd von letztem Freitag auf die ersten Monate in der neuen Gemeinde zurück. Vieles habe auf Anhieb funktioniert, auch wenn da und dort improvisiert werden musste. «Viele Arbeiten des Fusionsprozesses sind aber noch weiterhin nicht abgeschlossen. Die Gemeinde ist somit noch nicht im «Normalbetrieb». Gemeint sind auf der einen Seite beispielsweise das ganze Thema Korporationen, das noch behandelt wird, auf der anderen Seite könne erst jetzt geprüft werden, wo Optimierungspotenzial vorhanden oder Synergien möglich sind. Damit war Hefti auch beim Thema Kosten angelangt. Wichtigster Punkt der Traktandenliste von letztem Freitag war das Budget für das kommende Jahr. «Das budgetierte Defizit von 1,8 Millionen gefällt uns im Gemeinderat natürlich auch nicht. Es ist aber noch kein Grund, in Panik zu geraten.» Gründe für den prognostizierten Verlust sind, laut Hefti, auf der einen Seite die tieferen Steuereinnahmen – auch durch die kantonalen Steuererleichterungen in den letzten Jahren – auf der anderen Seite ist es vor allem die stärkere Belastung in der Pflegefinanzierung, die alle drei Glarner Gemeinden stark treffen.

Das Budget 2012 selber gab anschliessend kaum Grund zur Diskussion, nur ein Antrag, die Jugendarbeit um 50 000 Franken auf 101 000 Franken aufzustocken, wurde deutlich abgelehnt. Genauso problemlos passierten der beibehaltene Steuerfuss von 60 Prozent und die Genehmigung von 1,5 Prozent der Lohnsumme für die strukturelle Lohnentwicklung das Plenum. Auch der Bruttokredit für die Lawinenverbauung Fittern in Engi wurde gutgeheissen. Das rund 6,95 Millionen grosse Projekt wird von Bund und Kanton zu zirka 80 Prozent subventioniert. Einziger Kritikpunkt war die Information für die Direktbetroffenen. Hier gelobte Gemeinderat Fridolin Luchsinger Besserung, wenn es um die genaue Ausarbeitung des Projektes geht. Bei der Teilrevision des Zonenplanes Schwanden kam die Anregung aus der Versammlung, dass vor der tatsächlichen Bautätigkeit der Überbauungsplan der Gemeindeversammlung vorgelegt werden soll. Der Antrag, der auch im Sinn des Gemeinderats war, wurde deutlich angenommen. Schnell wurde auch das Organisationsreglement der Alters- und Pflegeheime ohne Veränderungen bewilligt. Das Thema Turnhalle Linthal, welches an der letzten Gemeindeversammlung behandelt wurde, kommt nach dem Antrag von Sandra Reithebuch nochmals vor eine nächste Gemeindeversammlung.