Gemeinsam stärker

Der Verband der Detaillisten Kanton Glarus vertritt mit 55 Mitgliedern einen grossen Teil der Fachgeschäfte. Die Herausforderungen an den Detailhandel liegen im Spannungsfeld von Tradition und Innovation.



Detaillisten Kanton Glarus sind Gemeinsam stärker (zvg)
Detaillisten Kanton Glarus sind Gemeinsam stärker (zvg)

Am 18. Mai trafen sich die Detaillistinnen und Detaillisten Kanton Glarus zur Generalversammlung. Präsident Christoph Müller blickte in seinem Bericht nur kurz auf das schwierige Jahr 2021 mit den coronabedingten Schliessungen zurück. Der Blick nach vorne ist ihm wichtiger. Fachgeschäfte müssen anpassungsfähig bleiben und den Spagat zwischen traditionellem Angebot und Neuerungen schaffen. Tradition bedeutet, dass viele Kundinnen und Kunden den persönlichen Kontakt mit dem Verkaufspersonal schätzen. Die gewohnte Umgebung und ein qualitativ hochstehendes Sortiment geben vielen Einkaufenden ein Gefühl von Sicherheit und Vertrautheit in der ansonsten herrschenden Informations- und Angebotsflut. Neuerungen betreffen unter anderem die Ausbildung.

Ausbildungsreform Verkauf 2022+

Die Detaillisten Kanton Glarus betreuen pro Jahr jeweils 50 Lernende. Um das Erlernen der Fähigkeiten zeitgemäss zu gestalten, werden die Angebote reformiert. Der Verband Bildung Detailhandel Schweiz führt deshalb die Ausbildungsreform «Verkauf 2022+» durch. In der Detailhandelslehre mit eidgenössischem Fähigkeitsausweis (EFZ, 3 Jahre) und der Lehre mit eidgenössischem Berufsattest (EBA, 2 Jahre) gibt es neue Schwerpunkte: «Gestalten von Einkaufserlebnissen» und «Betreuen von Onlineshops». Die Karriere-Chancen der Jugendlichen werden besser und der Zugang zu Weiterbildungen wird vereinfacht.

Kundenbindung und Interessenvertretung mit ProBon

Das Sammeln und Einlösen von ProBon-Marken ist vielen Kundinnen und Kunden ein vertrautes Ritual und stellt einen Rabatt von durchschnittlich 2% auf die Einkäufe dar. 31 der 55 Glarner Verbandsmitglieder sind der Genossenschaft ProBon Schweiz angeschlossen. Angelo Ferrari propagierte den Einsatz von regelmässigen ProBon-Aktionen. «Ich gebe gerne den ProBon – auch mache ich mal Aktionen mit Doppelten oder beim Nachtverkauf Ende November sogar bis vierfache ProBon auf die Einkäufe. Das wird von der Kundschaft sehr geschätzt.» Als Beispiel nannte er ein Glarner Geschäft, das einmal im Monat einen Tag mit doppelter Anzahl ProBon-Marken durchführt. An diesen Tagen sei der Umsatz deutlich höher als sonst, sinke aber an den anderen Tagen trotzdem nicht ab.

Von der Genossenschaft ProBon Schweiz war Hans Pfäffli zu Gast. Er konnte gute Nachrichten überbringen. Die Genossenschaft konnte mit den Kreditkartenfirmen, TWINT und diversen Debitkartenherausgebern neue Gebühren aushandeln. Bisher werden dem Fachgeschäft bei einer Kreditkartenzahlung 1,5 Prozent auf den Umsatz verrechnet. In Zukunft werden die 1200 ProBon-Geschäfte der Schweiz deutlich günstigere Konditionen erhalten.

Zum Abschluss der Versammlung im «Glarnerhof» nahmen sich die Teilnehmenden Zeit für einen Austausch beim gemeinsamen Nachtessen.