Gemeinsame Planung

Es ist ein schweizweites Novum: Die fünf Kantone Glarus, Graubünden, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und St. Gallen haben am Mittwoch, 26. Februar, in Rapperswil eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, gemäss der sie bei der Planung der kantonalen Gesundheitsversorgung zusammenspannen.



Die Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren machen den ersten Schritt: Sie erklären schriftlich ihre Absicht zur Zusammenarbeit. (Foto: FJ)
Die Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren machen den ersten Schritt: Sie erklären schriftlich ihre Absicht zur Zusammenarbeit. (Foto: FJ)

Bei Wintersturm und in der historischen Gotik des Rapperswiler Rathauses traten die fünf Gesundheitsdirektor(inn)en vor die Medien und unterzeichneten ihre Absichtserklärung zur gemeinsamen Versorgungsplanung, aus der die Kriterien für die Spitalplanung der fünf Kantone hervorgehen. Mit der Unterzeichnung beginnt die eigentliche Arbeit erst. Denn Fachpersonen aus fünf Kantonen werden in einer Projektorganisation unter einer unabhängigen Projektleitung die Ist-Situation der Versorgung erheben und schauen, wie sie genutzt wird – da werden Fallzahlen angeschaut und die Patientenströme gemessen. Daraus kommt es zur Bedarfsanalyse und daraus zum gemeinsamen Versorgungsbericht. Regierungsrat Dr. Rolf Widmer fasst es so zusammen: «Die Versorgungssicherheit muss in allen Regionen gewährleistet sein. Wir wollen keine Unter-, vor allem aber keine Überversorgung. Denn leere Spitalbetten verursachen Kosten. Wir müssen die Mengenausweitung in den Griff bekommen. Und die Qualität ist wichtig. Wer in der Ostschweiz eine komplexe Behandlung nötig hat, soll schnell am besten Ort sein und eine Behandlung in hoher Qualität bekommen.»

Was sich ändert

«Bis jetzt», so Dr. Rolf Widmer, «regelten wir das auf dem Weg der Vernehmlassung, doch mit der Absichtserklärung begeben wir uns auf einen dornenreichen Weg. Doch wir alle wollen diesen neuen Weg gehen. Für die Bevölkerung bleibt die freie Spitalwahl, aber für die Leistungserbringer wird sich einiges verändern. Doch was, das ist derzeit völlig offen. Erst mit den Ergebnissen der Modellplanung in zwei Jahren werden wir mehr wissen.» Die Projektarbeit startet also sofort, doch die Auswirkungen auf den Kanton Glarus sind noch offen. Immerhin bestätigt Dr. Rolf Widmer: «Da es sich bei Glarus um ein Grundversorgungsspital handelt, gehe ich momentan davon aus, dass sich für uns nicht viel ändern wird.»