Gemeinschaft pflegen und Traditionen bewahren

Am Vorabend des 1. August fand in Oberurnen die Bundesfeier statt, an der Landammann Andrea Bettiga die Ansprache hielt. Dabei betonte er die Wichtigkeit des Zusammengehörens in einem Dorf und den Erhalt der Traditionen. Wichtig seien aber auch die Freiheit, die Solidarität und die Demokratie.



Gemeinschaft pflegen und Traditionen bewahren

Zur traditionellen Bundesfeier in Oberurnen am wettermässig prächtigen Vorabend des 1. August durfte Verkehrsvereinspräsident Roger Fischli eine überaus grosse Festgemeinde willkommen heissen. Es mussten etliche zusätzliche Tische und Stühle herbeigetragen werden. Unter den Gästen im Innenhof der Rauti-Schulhausanlage war auch Gemeindepräsident Martin Laupper mit Gattin Lydia. Zum musikalischen Auftakt spielte die Musikgesellschaft Oberurnen unter der Leitung von Helmut Fritschi und vom Grill gab es Gratiswürste.

Landammann Andrea Bettiga betonte in Anbetracht der erfreulich aufmarschierten Zuhörerschar, gerade in der heutigen mobilen und globalisierten Welt und nach der Gemeindestrukturreform sei es wichtig, das Zusammengehören und die Gemeinschaft in einem Dorf zu pflegen und damit auch Traditionen aufrechtzuerhalten.

Erste Bundesfeier 1891

Bettiga erinnerte an die erste Bundesfeier von 1891 und stellte die Frage, wie es heute um unsere Freiheit bestellt sei. «Politisch gesehen ist das nicht ganz einfach, gerade wenn man die Diskussionen mit unseren Nachbarn aus der EU oder auch mit den USA anschaut.» Die Freiheit gehe aber noch weiter, fuhr der Landammann fort, denn es sei eben auch so, dass wir uns zunehmend selber einschränkten mit neuen Gesetzen, Verordnungen, Reglementen, Richtlinien und Anweisungen. «An dieser Stelle will ich einen Appell an den gesunden Menschenverstand richten.» Nur durch die Freiheit des menschlichen Denkens seien wir nämlich zum heutigen Stand von Technik, Wissenschaft und auch Lebensstandard gekommen, erklärte Bettiga weiter.

Mehrheiten und Minderheiten

«Neben der Freiheit feiern wir heute ja auch unsere Demokratie, worauf wir berechtigterweise besonders stolz sind», sagte der Glarner Landammann. Das System von der Demokratie, wo die Mehrheit entscheidet, habe sich in unserem Land bewährt. Solidarität müsse aber gepflegt werden. Dies bedeute auch, dass eine kleine Minderheit nicht mit allen Mitteln eine Entwicklung, die sich eine Mehrheit wünsche, zu verhindern versuche. Schliesslich erlaube er sich aber auch zu sagen: «Eine Mehrheit sind nicht unbedingt diejenigen, welche laut und immer wieder schreien, sondern sind vielfach – oder meistens – die ruhigen und stillen Schaffer.» Schliesslich erwähnte Bettiga auch noch das Glarner Wappen, das mit dem heiligen Fridolin einen Menschen zeige und damit aussage: «Ds Glarnerland isch persöndli – da wo jedä, jedä kännt.»

Nach dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne sorgten Sigi und Trudi mit ihren Schwyzerörgelis für musikalische Unterhaltung.

Kein Mariawand-Höhenfeuer und kein Alpgottesdienst

Leider gab es am 1. August kein Höhenfeuer mit anschliessendem immer viel bestaunten Glutstrom von der Mariawand. Wie Verkehrsvereinspräsident Roger Fischli an der Bundesfeier in Oberurnen erklärte, wollte man es in Anbetracht der angesagten sehr heissen Tage nicht wagen, die Glut des Höhenfeuers über die Mariawand hinter zu stossen. Auch der traditionelle Berggottesdienst auf der Sonnenalp fällt dieses Jahr aus. Am vorgesehen Datum vom 11. August wird nämlich Pfarrer Thomas Rellstab in einem Gottesdienst in Oberurnen verabschiedet.