Gemeinschafts-Rettungsübung der Heli-Linth und Luftseilbahn

Letzte Woche wurde eine Seilbahn-Rettungsübung organisiert. Sie verlief reibungslos und ohne Zwischenfälle. «Retter» wie «Gerettete» landeten sicher wieder am Boden – aus einer festgesteckten Kabine der Luftseilbahn Niederurnen-Morgenholz.



Der Retter kommt von oben: Rettungsspezialist Hans Rauner gelangt vom Dach über die mit einem Schraubenzieher geöffnete Türe in die Kabine.
Der Retter kommt von oben: Rettungsspezialist Hans Rauner gelangt vom Dach über die mit einem Schraubenzieher geöffnete Türe in die Kabine.

Immer mehr und mehr treffen ein bei der Talstation. Jene in den gelb/grauen Oberteilen sind die Rettungsspezialisten Helikopter, die Piloten tragen ihren roten mit «Pilot» beschrifteten Overall, die Rettungssanitäter sind ebenfalls beschriftet. Die Figuranten, jene, die aus der Luftseilbahn gerettet werden sollen, drängen sich um die Kabine. Unterdessen absolviert Marco Lehmann als Pilot zusammen mit dem Rettungsspezialisten Hans Rauner einen kurzen Rekognoszierungsflug.

Eine der Figurantinnen genehmigt sich noch eine Zigarette. Sie hat sich zur Verfügung gestellt, freischwebend am Heli auf den sicheren Boden geflogen zu werden. Zwei weitere besteigen die erste Kabine. Zusammen mit den beiden Maschinisten. Sie wissen zwar, was sie erwartet, nicht aber, wie sich das anfühlen wird.

Der Retter kommt von oben

Nach 316 Metern, kurz vor dem zweiten Mast, steht die Bahn still. Noch fühlt man sich nicht beängstigt. Unterdessen laufen die Funkverbindungen. Die in der Kabine Eingeschlossenen hören das Nahen des Helikopters, die Kabine beginnt durch den Luftstrom des nahen Rotors zu schwanken. Auf dem Dach sind zwei Rettungsspezialisten abgesetzt worden. Der Heli zieht wieder ab.

Bergschuhe und Beine eines Retters erscheinen ausserhalb der Kabinentüre: Es ist Hans Rauner, welcher mit dem Schraubenzieher die Kabinentüre öffnet. Er heisst die Passagiere etwas zurückzutreten und tritt mit Karabinern und Rettungs-Dreiecken ein. Er demonstriert, wie die Dreiecke angezogen werden, befestigt alles mit einem Stahlkarabiner, erklärt, wie sich die Passagiere zu verhalten haben und funkt dem für diesen Flug zuständigen Heli-Piloten, als die ersten drei bereit sind.

24 Figuranten werden ausgeflogen

Innert kürzester Zeit ist der Heli wieder zu hören. Jetzt wird es ernst: Die ersten drei Figuranten stellen sich unter die geöffnete Türe, verspüren ein kurzes Ziehen, geben diesem nach und werden in die Höhe gehoben und dann bergab ennet der Talstation geflogen, wo sie sanft auf dem Boden landen.

Unterdessen ist das nächste Dreier-«Paket» bereit, der Heli nähert sich erneut der Kabine. Die Zuschauer staunen, das Fernsehen dreht und ein paar Kinder möchten auch gerne mitmachen. In einer dritten Rotation werden die beiden Rettungsspezialisten talwärts geflogen. Beim nächsten Mal fährt die mit sechs weiteren Figuranten besetzte Kabine ein Stück weiter hoch, um die Bedingungen für die Übenden etwas zu verändern. Schwierig ist für die geübten Retter höchstens, dass die Kabine klein und leicht ist und deshalb eher schwankt als eine grosse schwere.

Insgesamt werden 24 Figuranten aus der Kabine geflogen. «Eine gute Übung, für alle Beteiligten erfolgreich», sagt Marco Lehmann, der Verantwortliche seitens der Heli-Linth am Schluss. Und Andreas Zweifel als Genossenschafts-Vorstandsmitglied meint: «Die Übung hat gezeigt, dass die Passagiere darauf zählen dürfen, im Ernstfall innert kurzer Zeit gerettet zu werden.»