Genehmigung aller Jahresrechungen und Neuwahlen der Räte.

Die Versammlungen der Orts-, Schul-, Fürsorge- und Kirchgemeinde stimmten den behördlichen Anträgen zu und genehmigten ihre Jahresrechnungen. Dr. Michael Wachsmuth wurde als neues Schulratsatsmitglied gewählt. Nach dem Rücktritt von Annelis Waldvogel entsteht in der Sozialbehörde eine Vakanz. Die reformierte Kirchgemeinde wählte Heidi Etter-Wanner, Oliver Streiff und Marco Facchin in den Kirchenrat. Jakob Menzi, Annette Streuli und Robert Stüssi wurden in einer Kampfwahl aus vier Kanditdaten in den neu eingesetzten Einbürgerungsrat gewählt.



(Bild: j.huber)
(Bild: j.huber)

Ortsgemeinde

Mit den Ratsmitteilungen eröffnete Gemeindepräsident Jakob Etter den Reigen der Versammlungen. Er dankte allen Bediensteten und allen freiwilligen Helfern für ihren Einsatz während des vergangenen Jahres. Im weiteren teilte er mit, dass sich die Gemeinde Mitlödi gemäss Beschluss des Rates am Projekt des Skaterparkes in Näfels mit 5'000 Franken beteiligen werde, sobald die gesamte Finanzierung geregelt sei.

Die Einwohner von Mitlödi seien am Samstag, 22. Juli alle eingeladen, von den Gratisfahren nach Mettmen zu profitieren, welche von der Luftseilbahn Kies-Mettmen unserer Bevölkerung in Aussicht gestellt wurde. Die Guppenrunsbrücke vom Eichwald zu Schlatt könne zum Ende dieses Monats als fertiges Bauwerk wieder dem Verkehr übergeben werden und der Hystorische Verein sei daran, die Burg Sola attraktiver zu gestalten. Hierzu solle vor Ort eine Feuerstelle errichtet und mit einem Projekt „Burgenweg im Kanton Glarus“ unter Mithilfe der Bevölkerung in unserer Gegend zusätzliche Attraktivitäten geschaffen werden. Die Aufräumarbeiten nach den Hochwasserschäden vom vergangenen August seien gut vorangekommen. Der untere Boden habe ausgeebnet werden können, während man jetzt noch am Milchbach und an der Teufrunse letzte Arbeiten erledige. Pumpversuche sollen auch Ergenisse über die Leistungsfähigkeit der Quellen im unteren Boden liefern. Mit dem Einbringen eines Deckbelages an der Oberdorfstrasse werde nach den Sommerferien begonnen und auch der schon längst budgetierte Oberbelag der Rütihofstrasse werde anschliessend erneuert. Auch wenn Mitlödi vom Milliardenprojekt Linthal 2015 der Kraftwerke Linth-Limmern noch nicht direkt betroffen sei, so verweise er trotzdem auf die geplante Linienführung einer neuen 380 kV-Hochspannungsleitung unter der „Projekt Variante Ost“ vom Tierfehd bis zum Soolsteg, wo die Einschlaufung in die bestehende Tavanasa-Leitung erfolgen solle. Eine Orientierungsversammlung für eine neues Feuerwehrlokal in Schwanden soll am 31. Mai stattfinden, wobei gleichzeitig das alte Lokal besichtigt werden könne. Nach dem Landsgemeindeentscheid zur Einführung von drei Einheitsgemeinden habe der Gemeinderat entschieden, mit der Integration der Schul- in die Ortsgemeinde zuzuwarten und alles in einem Grosszusammenschluss direkt zu machen. Wie die im „Hinterland“ zusammnegeschlossenen Gemeinden dannzumal heissen werden, das könne heute noch niemand genau sagen, doch dass die Mitlödner als die Vordersten der hintersten dazugehören, das sei gewiss. Jakob Etter zeigte sich optimistisch und gespannt zugleich, was die kommenden Aenderungen bringen werden. Er dankte allen Vereinen und Organisationen die sich für ein aktives Dorfleben einsetzen.

Die Wahlen von Delegierten und Abordnungen in die verschiedenen Korporationen und Verbände verliefen gemäss den Anträgen des Gemeinderates. Da die Gemeinderatswahlen ebenfalls an diesem Wochenende, aber an der Urne durchgeführt werden, sind die folgenden Wahlenkompetenzen für je einen Sitz dem Gemeinderat in der Zusammensetzung nach den Wahlen erteilt worden: Soolsteg-Warthstaldenkorporation, Zweckverband Kehrichtbeseitigung Linthgebiet, Fernsehverband Hinterland-Sernftal und eine Person in den (z. Zt. nicht aktiven) Tourismusverband Glarnerland. Im weiteren wurden gewählt: Walter Zannier und Werner Marti in den Abwasserverband Glarnerland AVG, Kurt Dätwyler und Fridolin Disch in die Guppenruns-Korporation, als Polizeivorsteher Alfred Talamona und als seine Stellvertretung Simone Eisenbart; Fritz Zimmermann als Holzmesser und Mina Wolf als Vermittlerin; Elsa Huber und Romy Sedelberger in den Stiftungsrat Altersgerechte Wohnungen, Hans Umberg und Hans Frei vom Treuhandbüro Umberg als Rechnungsprüfungskommission, sowie Jean-Louis Heinzer als Präsident, Barbara Bühlmann und Monika Broder als Mitglieder der Vormundschaftsbehörde. Als bisherige Mitglieder des Wahlbüros wurden Silvia Hinnen, Hans Hefti, Willi Wolf, Ruth Landolt, Santo Bennardo und Manuel Lorente wiedergewählt. Neu ins Wahlbüro wurden Romy Sedelberger und Prisca Dätwyler als Ersatzmitglieder gewählt. Gemäss dem genehmigten Reglement wurde in den neu geschaffenen Einbürgerungsrat gewählt: Gemeindepräsident und Gemeindeschreiber, sowie zwei Mitglieder des Gemeinderats in ihren Funktionen ohne Nennung der Personalien, sowie die Gemeindemitglieder Annette Streuli, Jakob Menzi und Robert Stüssi. Die notwendige Anpassung der Gemeindeordnung betreffend Erteilung des Bürgerrechtes war unbestritten. Die Gemeinderechnung und die verschiedenen Separatfonds wurden genehmigt. Würde man die verschiedenen Schatullen und „Gemeinde-Kässeli“ zusammenzählen, müsste man zum Schluss kommen, dass Mitlödi innerhalb der neuen Gemeinde „Hinterland, oder Glarus-süd“ , als wohlausgestattete Braut ein gewichtiges Wort mitzureden in der Lage sein wird.

Schulgemeinde

Heidi Marti führte als Präsidentin durch die Geschäfte und ihren präsidialen Mitteilungen war zu entnehmen, dass auch in Mitlödi an der Schule sog. „rechts-extreme“ Schmierereien in Schulheften festgestellt wurden. Auch die Schulbusfahrten nach Schwanden verliefen eher selten ohne Reibereien zwischen den verschiedenen Nationalitäten und nahe der Bushaltestellen seien des öfteren die Einrichtungsgegenstände demoliert oder mit Unrat verunstaltet. In Gesprächen mit den Eltern versuche man Verbesserungen herbeizuführen. Von der Grünenthal habe die Schule „die Alte“, aber noch durchaus taugliche Generation der Firmecomputer gratis übernehmen können. Im weiteren teilte sie mit, dass am Kindergarten Frau Jasmin Good mit einer 100 % Stelle und Frau Margrith Gnos mit einer 40 % Stelle unterrrichten werde. Neu werde im August Frau Marie Schimmel aus Wil zusammen mit Hanspeter Stüssi die fünfte Klasse unterrichten. Leider habe der Schulrat die Kündigungen von Frau Sonja Derungs und von Annemarie Baumgartner entgegen nehmen müssen. Handarbeitslehrerin Annemarie Baumgartner verlasse den Glarner Schuldienst nach insgesamt 26 Jahren und die Schule Mitlödi nach 11 Jahren Einsatz, um eine ganz neue Herausforderung anzunehmen. An ihrer Stelle werde Frau Monika Nägeli aus Berschis die Lektionen in textilem Werken erteilen. Als Schulpräsidentin wurde Heidi Marti wiedergewählt. Allerdings, so erklärte die Vorsitzende deutlich, wolle sie das Amt nur noch als Uebergangspräsidentin ausüben, da durch die Demission der Aktuarin Marlis Häfliger sonst eine zu grosse Lücke entstanden wäre. Mit Dr. Michael Wachsmuth konnte ein neues Ratsmitglied gewonnen und gewählt werden. Die bisherigen Ratsmitglieder Annette Pfeiffer-Hösli, Urs Wickihalder, Jakob Rhyner, Ueli Luchsinger und Manuel Lorente wurden bestätigt. Die Rechnung schloss mit einem Rückschlag von 19'000 Franken gegenüber dem Budget wesentlich besser ab. Trotzdem erhöhte sich dadurch der „Verlustsaldo“ auf 132'000 Franken. Ab dem kommenden Jahre soll die Rechnungsführung durch den Gemeindeverwalter Alfred Talamona und nicht mehr durch das Treuhandbüro Luchsinger erledigt werden. Die Rechnungsrevisoren Ruedi Bärtsch und Thomas Vögeli wurden für eine weitere Amtsdauer wiedergewählt.

Fürsorgegemeinde

Jean-Louis Heinzer wies als Vorsitzender der Sozialbehörde auf die an der Landsgemeinde beschlossene Kantonalisierung des Fürsorge- und Vormundschaftswesens hin und erklärte, die Bestätigungs- und Erneuerungswahlen hätten wohl nur bis zur definitiven Uebernahme durch den Kanton ihre Gültigkeit. Gesucht seien aber nach wie vor private Mandatsträger für die Mithilfe als Beistände oder für die Ausübung von Beiratschafen. Demnächst finden Kurse statt und Frau Barbara Bühlmann nimmt hierzu gerne Anmeldungen entgegen. Bei den nachfolgenden Erneuerungs- und Ergänzungswahlen konnte für Annelies Waldvogel keine Nachfolge bestimmt werden. Sie war während 13 Jahren im Amt, davon 12 als Aktuarin der Sozialbehörde. Jean-Louis Heinzer als Präsident und Alfred Talamona als Verwalter wurden ebenso bestätigt wie Andrea Zannier und Margrith Gnos als weitere Ratsmitglieder. Als Abgeordneter in den Zweckverband „Pflegeheim Schwanden“ wurde Jean-Louis Heinzer bestimmt. Die Jahresrechnung schloss mit einem Ausgabenüberschuss von rund 22'000 Franken wesentlich besser ab als im Budget vorgesehen, womit das Fürsorgevermögen auf 1,22 Mio. Franken reduziert wurde.

Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde

Kirchgemeindepräsident Hans Hefti leitete die letzte Versammlung des Abends. In seinen kurzen Mitteilungen verwies er auf die nahezu fertigen Arbeiten an der Kircheneingangspartie-Süd. Der Kirchgemeindepräsident und Pfarrerin Almut Neumann hätten vor kurzem die von der Gemeinde gespendeten 1'000 EURO nach Tairnbach-Mühlhausen gebracht. Seit 1991 verbinde die beiden Kirchgemeinden eine enge Partnerschaft und auch das alljährliche Mitwirken des Posaunenchores Tairbach am Mitlödner Berggottesdienst sei ein äusseres Zeichen der jahrezehntelangen freudschaftlichen Beziehungen. Der Sigristin Susi Talamona wünschte der Präsident gute Erholung nach der Rückenoperation und dem Stellvertreterehepaar dankte er recht herzlich für die geleistete Mehrarbeit. Hans Hefti verwies auch auf die Veranstaltungen vom 18. / 19. November, wo der gemischte Chor Mitlödi am Samstag in der Kirche sein 20-Jahr Jubiläum feiern könne. Am Sonntag den 19. und zugleich aus Anlass von 160 Jahre Chorgesang in Mitlödi würden die bekannten Frauen der Vorarlberger Trachtensinggruppe vom Bürserberg den Sonntagsgottesdienst bereichern. Pfarrerin Almut Neumann stellte sich der Bestätigungswahl für das ab Juli 2006 nur noch mit 70 Stellenprozenten bezahlte Gemeindepfarramt und wurde ohne Diskussion einstimmig wiedergewählt. Wer will in den Kirchenrat? Mit dieser Frage hatte sich die Versammlung nicht das erste Mal zu befassen, nachdem die Anzahl der vakanten Sitze auf drei angewachsen waren. Hans Hefti konnte der Versammlung die Namen von drei Kandidaten ankündigen. Als neue Ratsmitglieder konnten Marco Facchin als Kirchengutsverwalter, sowie Heidi Etter-Wanner und Oliver Streiff als Beisitzer gewählt werden. Der Präsident Hans Hefti wurde ebenso wiedergewählt wie die bisherigen Mitglieder Elsbeth Disch, Kathia Wolf und Monika Kreuzer sowie auch die beiden Rechnungsrevisoren Ruth Bertini und Christian Wittwer. Die Jahresrechnung der Kirche schloss mit einem Fehlbetrag von 83'000 Franken ab. Grund dafür waren die grossen Steuerrückerstattungen an juristische Personen, die erst nach mehreren Jahren definiv veranlagt wurden, so erklärte Hans Hefti die unerfreuliche Tatsache. An Stelle der erwarteten Mehreingänge an Steuern, mussten namhafte zurückbezahlt werden. An dieser Stelle muss man sich wohl fragen, was denn der zentrale Steuereinzug durch den Kanton nun wirklich an Verbesserungen gebracht hat.