Ulrich Ochsenbein - hoher Aufstieg und tiefer Fall
Mit der Erfindung des Bundesstaates von 1848 gelingt der Schweiz ein Geniestreich. Ulrich Ochsenbein, damals erst 37 Jahre alt, Sohn eines Rosshändlers, leitet das Erfindungsgremium. Ochsenbein wird mit der höchsten Stimmenzahl in den ersten Bundesrat getragen. Und nach sechs Jahren abgewählt. Er wird politischer Schriftsteller, französischer General und Ökologe.
25 Jahre später verliert Ochsenbein einen aufsehenerregenden Verleumdungsprozess, die erste Ochsenbein-Biografie ist reines Bashing. Das damalige Zerrbild wird Standard und blieb es bis heute. Mehr als 350 bisher unbekannte Briefe werfen nun ein neues Licht auf den ungewöhnlichsten Staatsmann, den die Schweiz je hatte: Bundesrat Ochsenbein über sich, seine politischen Freunde und Feinde.
Rehabilitation und späte Würdigung
Ulrich Ochsenbein war ein längst vergessener Name. Bis Rolf Holenstein im September 2009 die Biografie «Ochsenbein – Erfinder der modernen Schweiz» vorlegte. In seinem Referat schildert Holenstein, wie er diese illustre Persönlichkeit aus der Versenkung holte und das von Historikern und Politikern lang gepflegte Negativbild des Verfassungsvaters und Bundesrates der ersten Stunde auflösen konnte. Die Bevölkerung ist zu diesem spannenden Vortrag herzlich eingeladen. Der Anlass beginnt um 17.00 Uhr, der Eintritt ist kostenlos.