Generationenkirche live: Auftakt ist gelungen

Trotz garstigen Wetters war das Startfest von «Generationenkirche live» am Sonntagnachmittag in Glarus ein Erfolg. Dabei wurde auch das Rätsel der grünen JA-Transparente an den reformierten Kirchen gelüftet.



Die Kirche in der Kirche war die grosse Attraktion – nicht nur für die Kinder notabene. (Bilder: mb.) Die «Zigerhorns» heizten beim kühlen Wetter ein. Das Festzelt bei der Stadtkirche füllte sich immer mehr. Ulrich Knoepfel
Die Kirche in der Kirche war die grosse Attraktion – nicht nur für die Kinder notabene. (Bilder: mb.) Die «Zigerhorns» heizten beim kühlen Wetter ein. Das Festzelt bei der Stadtkirche füllte sich immer mehr. Ulrich Knoepfel

Der Ostersonntagmorgen sieht noch ganz passabel aus. Dann aber öffnet Petrus die Schleusen und schliesst sie nicht mehr. Davon betroffen ist auch das Startfest von «Generationenkirche live» am Nachmittag bei der Stadtkirche Glarus. Aber trotz des misslichen Wetters füllt sich das Festzelt immer mehr, und die «Zigerhorns» können bald einmal vor gefüllten Rängen aufspielen. «Wir wollen wenigstens mental die Stimmung verbessern», sagt Jost Trümpy angesichts des aufs Zelt prasselnden Regens. Auch Monika Dürst-Legler hat mit ihrem Team alle Hände voll zu tun, um die Festbesucherinnen und -besucher kulinarisch zu verwöhnen.

Die Kinder vergnügen sich derweil in der Kirche. Genauer gesagt in der Kirche in der Kirche. Denn die vorgesehene grosse Hüpfkirche ist kurzerhand durch eine kleinere ausgetauscht worden, die genau Platz hat im Chor der Stadtkirche. Sie sieht nicht nur genial aus, sondern ist auch so attraktiv, dass selbst Erwachsene runterrutschen. Was wiederum die Kleinen belustigt. Aber so soll es sein: Es ist ja schliesslich Generationenkirche.

Die Ostereiersuche verlegt Pfarrerin Dagmar Doll spontan in die Stadtkirche. Sigrist Bruno Jakober führt etliche Interessierte auf die Kirchtürme, wo man von oben herab das Osterfeuer auf dem Kirchenplatz sieht. Nur aufs Schlangenbrotbacken muss verzichtet werden, was ein Knabe bedauernd feststellt.

Was bedeutet das «JA»?

So geniessen Gross und Klein die Gemeinschaft in einer gastlichen Atmosphäre. Zwischendurch werden die regen Gespräche und die Musik im Zelt unterbrochen: Pfarrer Ulrich Knoepfel, kantonaler Kirchenratspräsident der reformierten Landeskirche, lüftet wie versprochen das Geheimnis, weshalb seit Palmsonntag an den reformierten Kirchen im Glarnerland frühlingsgrüne «JA»-Transparente hängen. «Gottes grosses Ja erschafft und trägt alles Leben. Wir sind aufgerufen, mit unserem Ja zu antworten», sagt er.

Das Ja stehe für das Fundament, auf welchem nach christlichem Glauben alles Leben stehe: «Gottes Schöpfungswort ist ein grosses Ja. Dieses hat alle Geschöpfe ins Leben gerufen und ist gewissermassen der Akkord, der in allem Leben mitklingt.»

Jesus habe Gottes Ja neu verkörpert und unter die Menschen getragen. «Diese Botschaft hat ihn ans Kreuz gebracht. Am Ostermorgen hat Gott erneut Ja gesagt und Christus aus dem Tod auferweckt.» Ostern sei der Sieg des lebendigen Ja über den Tod.

Im Glauben an dieses Lebens-Ja sei die Kirche entstanden. «Die Christen dürfen auch heute noch an Gottes unbedingtes Ja glauben. Sie sind aufgefordert, mit ihrem eigenen Ja zu antworten: Ja zur Schöpfung, zum Leben, zum Mitmenschen, zu Christus, zu Gott.» Generell sei es ein Ja zu den vielen Nein in der heutigen Zeit.

Der Kirchenratspräsident erinnert zudem ans Reformationsjubiläum 2017 und erklärt den Geist der Generationenkirche: «Wir wollen zu allen Menschen gastlich sein, Ja sagen, sie willkommen heissen ohne Vorbehalt.» Nachdem bisher viel konzeptionell gearbeitet worden sei, wolle dies «Generationenkirche live» zeigen – mit sichtbaren Aktionen und Aktivitäten in allen Kirchgemeinden des Glarnerlands.

Der Präsident zieht ein positives Fazit nach dem kantonalen Startschuss: «Wir durften feststellen, dass unsere Ja-Aktion auf verbreitetes Interesse und Zuspruch gestossen ist und viele Menschen zum Weiterdenken inspiriert hat. Der Auftakt zum Jahr ‚Generationenkirche live’ ist gelungen. Wir freuen uns auf die vielversprechenden und attraktiven Projekte, welche unsere Kirchgemeinden planen.»