Generationenwechsel bei der Glarner Regionalbank

Ein erfolgreicher Abschluss und der Wechsel im Vorsitz der Geschäftsleitung prägten die Generalversammlung der Glarner Regionalbank vom Samstag in Elm.



Generationenwechsel bei der Glarner Regionalbank

«Sympathisch klein. GRB Glarner Regionalbank», hiess es auf Werbeplakaten im Gemeindehaus Elm. Darauf kam Dieter Elmer, Vorsitzender der Geschäftsleitung, bis Ende Monat in seinen Ausführungen über das regulatorische Umfeld zu sprechen. Die Kleinbanken wehrten sich gegen die umfangreiche Regulierung, der sie wie die Grossen unterworfen seien. Der Aufwand sei unverhältnismässig und teuer. Die FINMA möchte nun den Dialog mit Kleinbanken intensivieren. «Wir dürfen also hoffen», meinte Dieter Elmer.

Das Jahr 2017 war gemäss dem Vorsitzenden ein «grosses Anlagejahr», geprägt von einer positiven Wirtschaftsentwicklung und ebenso erfreulichen Aussichten. Die GRB geht davon aus, dass sich die Zinsen in der Schweiz weiterhin auf sehr tiefem Niveau halten werden. Die Bautätigkeit in unserer Region dürfte sich im Rahmen des Vorjahres bewegen.

«Auch wenn sich im regulatorischen Bereich Silberstreifen abzeichnen, steigen die Herausforderungen im Finanzwesen in einem nie dagewesenen Tempo weiter», so Dieter Elmer. Doch trotz des schwierigen Umfeldes und des hart umkämpften Marktgebietes dürfe der Abschluss des Geschäftsjahres 2017 als «äusserst erfreulich» bezeichnet werden. «glarus24» hat am 6. März die entsprechenden Zahlen publiziert.

Langer Applaus zum Abschied

Der scheidende Vorsitzende der Geschäftsleitung blickte auf seine 30-jährige Tätigkeit bei der GRB zurück. 1988 bestand das Team aus einem Chef und drei Angestellten. Heute sind es deren 25. «Die Verbindung zwischen den Kunden und der GRB war in all den Jahren eine sehr erfreuliche Geschichte, und wir dürfen auf unseren gemeinsamen Weg stolz sein», sagte er in seinen Dankesworten. Die Erfolgsgeschichte der Bank werde sich auch unter neuer Führung weiter fortsetzen. Ein langer Applaus der Genossenschafter folgte.

Die ordentlichen Traktanden waren schnell und einstimmig erledigt, sodass Verwaltungsratspräsident Peter Zentner bald zur Würdigung von Dieter Elmer schreiten konnte. Er tat dies mit einer kleinen Präsentation, welche die riesigen Veränderungen in den 30 Jahren zeigte. Zum Erfolg hätten vor allem die Verbundenheit mit Land und Leuten, das Vertrauen, die richtige Einschätzung des Risikos und die Begeisterungsfähigkeit von Dieter Elmer beigetragen. Ein Reisegutschein und Blumen waren der verdiente Dank dafür.

Er sei das erste Mal in seiner Karriere sprachlos, meinte der Scheidende angesichts des treffenden Bildes, welches Peter Zentner von ihm gezeichnet hatte. «Es war eine sehr interessante Zeit, aber nicht immer ein Zuckerschlecken.» Dass er mit einem reduzierten Pensum der Bank weiterhin treu bleibt und sich vermehrt strategischen Angelegenheiten widmet, bezeichnete er als Win-Win-Situation. Er werde seinem Sohn Roman mit Rat und Tat zur Seite stehen.

«Grosse Fussstapfen»

Denn Roman Elmer übernimmt den Vorsitz der Geschäftsleitung per 1. April «mit grosser Freude» von seinem Vater. Dieser habe es nie als seine Berufung angesehen, «Banker» zu werden, sei aber seiner Arbeit doch immer mit Freude und Genugtuung nachgegangen. Die Fussstapfen seien gross. Zu seinem grossen Glück habe er dabei immer ein Vorbild, «das mir tagtäglich vor Augen führte, was es bedeutet, sich mit Leib und Seele für seine Mitarbeiter, seine Kunden, seine Bank und ganz nebenbei auch noch für seine Familie einzusetzen.» Seinem Vater nachzueifern, sei für ihn das Natürlichste auf der Welt gewesen.

«Als ich als kleiner Junge sagte, ich werde einmal CEO einer Bank, habe ich wohl selber nicht daran geglaubt. Umso mehr freut es mich, genauso viel Herzblut, Energie und Ideen einzubringen, wie mein Vater es getan hat», versprach Roman Elmer.

In seinem Ausblick erwähnte der künftige Vorsitzende zunächst den bevorstehenden Ersatzneubau der Geschäftsstelle Glarus. Während der rund anderthalbjährigen Bauphase wird an der Ecke Burgstrasse/Postgasse ein Bankcontainer als Provisorium eingerichtet. Das zweite grosse Projekt betrifft die Digitalisierung. In Zusammenarbeit mit 22 anderen Regionalbanken aus der ganzen Schweiz wird ein Kundenportal entwickelt, um die jederzeitige Verfügbarkeit von Dienstleistungen und Produkten zu gewährleisten. Ebenfalls eine Investition in die Zukunft ist die EDV-Migration, von der die Kundinnen und Kunden aber nicht direkt tangiert werden.

Regierungsrätin Marianne Lienhard überbrachte die Grüsse der Regierung und freute sich über das solide Jahresergebnis der GRB. Speziell würdigte auch sie das langjährige Engagement von Dieter Elmer. Dies tat ebenfalls Gemeindepräsident Mathias Vögeli, der mit Schmunzeln zudem noch gemeinsame militärische Episoden verriet.

Nach knapp zwei Stunden wurde die Bühne im Gemeindehaus Elm umgebaut für das Konzert der Jugendmusik Schwanden, welche von der GRB unterstützt wird. Ein gemeinsames Nachtessen bildete den Schluss der GV in Elm.