Genial: „Mä läbt nur zweimal“

Auch der zweite Probenbesuch bei der Chliibüni Glärnisch - diesmal wurde die ganze Komödie gespielt - entpuppte sich als ein Feuerwerk voller Beziehungskisten, Liebe und Rebellion.



Die Chliibüni-Glärnisch-Akteure vor und hinter der Bühne sorgen für stimmungsvolle Ueberraschungen. (Foto: kämü)
Die Chliibüni-Glärnisch-Akteure vor und hinter der Bühne sorgen für stimmungsvolle Ueberraschungen. (Foto: kämü)

Sogar am SchmuDo trafen sich die Akteure vor und hinter der Bühne quickvergnügt im Schwert-Saal, Netstal. Doch langsam wirds ernst, aber nur in Bezug auf die Première vom Freitag, 22. Februar. Diesmal war auch die jüngere Generation mit Nadja Leuzinger (als vermittelnde Sue) und Kurt Dätwyler (als aufbrausender Richi) mit von der Partie. Sie staunten, was die „Senioren“ alles zustande bringen. Da ist einmal Joe Strimer mit seiner markanten Glarus-Süd-Stimme, der als Tom seine ersten Rampenlicht-Erfahrungen macht. Diesmal sorgte er für schallendes Gelächter, als er sich gemäss Drehbuch in den Unterhosen zeigte und nachher völlig ausser Programm im Anzug mit offenem Reissverschluss (an delikater Stelle) auftrat. Auch Rita Blesi steht als Dorli erstmals auf der Chliibüni-Bühne und umsorgt Freddy Menzi (Brucksi) mit liebevoller Stimme von oben. Menzi tritt sozusagen als Gast-Schauspieler auf, bis anhin war er vor allem im Theater Glarus zu sehen. Er ist geradezu prädestiniert für die „Rebellen- und Schmüseli“-Rolle als Brucksi. Den obgenannten drei Neulingen stehen Marlise Ghibesi als Julia und Hochzeiterin in spe sowie Emm Brandenberger als deren mahnende Freundin Rosy zur Seite. Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als Tom am Schluss herausposaunte: „Ds Rosy und der Richi hüratet.“ Das war jedoch nicht das Happy-End nach Drehbuch – Regisseur Herbert Leisinger und Souffleuse Ursina Hauser musste sich umdrehen vor lauter Lachen… Und die von Paul Schatt betätigten Scheinwerfer strahlten in die strahlenden Gesichter der Akteure.

Ein Bühnenbild mit allen Finessen

Inspizient Kurt Meier sorgte für ein Bühnenbild (Bühnenbau Samuela Kuster), das mit raffinierten Elementen ausgerüstet ist: Das „Brünneli“ in der Küche hat dank einer Wasserpumpe fliessendes Wasser, die Kaffeemaschine braut echten Kaffee und bereits jetzt wird mit richtigem „Champagner“ geprobt. Aber auch beim Treppen- und Fensterbau wurden Finessen eingebaut, die überraschende Effekte hervorrufen.

„Mä läbt nur zweimal“ von Ron Aldridge, Mundartfassung Andy Schneitter, wird achtmal aufgeführt, regt zum Lachen und Nachdenken über den Generationenkonflikt an und kann süchtig machen. kämü

Aufführungsdaten (Beginn jeweils 20.00 Uhr):

Freitag und Samstag, 22. und 23. Februar, Hotel Schwert, Netstal; Freitag, 29. Februar, und Samstag, 1. März, Gemeindezentrum Schwanden; Freitag und Samstag, 7. und 8. März, Mehrzweckhalle Mollis; Freitag und Samstag, 14. und 15. März, Mehrzweckhalle Niederurnen. Vorverkauf ab 5. Februar bei Jud-Rickli (Inh. G. Flogerzi) Glarus, Telefon 055 640 30 50.

www.chliibüniglärnisch.ch.