Geringe Flächenverluste durch Nutzungsplanung

Der Kanton Glarus hat ein Ingenieurbüro beauftragt, eine Entwicklungsplanung Ressource Boden zu erstellen. Dabei wurden die Auswirkungen der Nutzungsplanung in Glarus Nord untersucht.



Jakob Marti
Jakob Marti

Das beauftragte Ingenieurbüro für Agrar- und Umweltberatung Klaus Büchel Anstalt untersuchte aktuell den Perimeter der Meliorationsgenossenschaft Riet. Die ersten Resultate wurden am vergangenen Montagabend im Jakobsblick in Niederurnen den Landwirten der Gemeinde Glarus Nord mitgeteilt. Marco Baltensweiler, Leiter Landwirtschaft, erklärte zu Beginn der Veranstaltung, mit dem Projekt wollte man mehr Licht in die Problematik Ressource Boden bringen.

Geringfügige Flächenverluste

Die Abschätzung der Auswirkungen der Nutzungsplanung von Glarus Nord auf die Landwirtschaft und den Produktionsfaktor Boden zeige, dass innerhalb des Perimeters der Meliorationsgenossenschaft Riet nur geringfügige Flächenverluste zu erwarten seien, erklärte Klaus Büchel in Niederurnen. Diese betragen weniger als ein Prozent, und bei den Extensivierungen rechnet man im Umfang von knapp vier Prozent. Dennoch seien einzelne Landwirtschaftsbetriebe direkt von den Umsetzungsmassnahmen betroffen. Eine wichtige Auswirkung der Nutzungsplanung ist die Festlegung der Zone für Wildkorridore. Diese müssen nach einer Weisung des Bundes umgesetzt werden. «Der Flächenverlust von 1,4 ha für den Wildkorridor ist landwirtschaftsverträglich», fuhr Büchel fort. Wird die Nutzungsplanung angenommen, werden, weil die Gemeinde zu viele Bauzonen hat, 23 ha in die Landwirtschaftszone zurückgezont.

Massnahmenpaket geschaffen

Das Ergebnis aus der Folgeabschätzung sind acht Massnahmenpakete, welche der Landwirtschaft neue Chancen in der weiteren Entwicklung eröffnen. Gemäss Marco Baltensweiler, Leiter Landwirtschaft, ist der Miteinbezug der Landwirtschaft in die Planungs- und Umsetzungsprozesse die wichtigste Massnahme. Weitere relevante Massnahmenbereiche betreffen die langfristige Sicherung der Funktionsfähigkeit des Entwässerungssystems, die Koordination der verschiedenen Flächenansprüche, die Ausschöpfung von Synergien, ein abgestimmtes Flächenmanagement zur Aufrechterhaltung einer minimalen Betriebsfläche sowie die Sicherung einer nachhaltigen Nutzung der Ressource Boden.

Umsetzung der Massnahmen

Es ist nun vorgesehen, die Massnahmen in einer nächsten Projektetappe zu konkretisieren, sodass ein umsetzungsreifer Massnahmenplan vorliegt. Mitte 2018 sollen die Massnahmen umgesetzt werden.

In der anschliessenden Diskussion unter der Leitung von Bauernverbandspräsident Fritz Waldvogel kam es ein bisschen zu einer «Chropfleerete» und hitzigen Voten. Themen waren der Wildkorridor, aber auch Gewässerschutzräume, Hundeprobleme oder ein Helikopterlandeplatz. Einige Redner meinten, der Abend habe nicht das gebracht was man erwartet habe. Baltensweiler plädierte für eine Umgangskultur, und Jako Marti, Leiter Umwelt, Wald und Energie, der den Infoabend auch eröffnet hatte, meinte abschliessend: «Der Abend hat doch verschiedene Denkanstösse vermittelt.»