«Geschabt, gerieben, urwürzig guet»

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe im Freulerpalast referierte am Mittwochabend Sarah Trümpy von der Geska AG in Glarus über die Geschichte des Schabzigers.



Sarah Trümpy
Sarah Trümpy

Dank den neusten Nachforschungen von Historiker Dr. Beat Frei ist bekannt, dass nicht die Klosterfrauen von Säckingen den Schabziger erfunden haben. Diese Tatsache stand am Anfang des Referates von Sarah Trümpy am vergangenen Mittwochabend im Freulerpalast in Näfels. Entnommen ist sie dem neuen Buch «550 Jahre Glarner Schabziger» von Erika Lüscher und Beat Frei. Der Glarner Schabziger wurde nämlich schon 1310 erstmals schriftlich erwähnt und ist laut dem Historiker eine Eigenleistung der Glarner. 1429 taucht der Schabziger erneut in Akten von Zürich auf. Wie Sarah Trümpy von der Geska in Glarus an der gut besuchten Veranstaltung weiter darlegen konnte, hat man hingegen nicht herausgefunden, wie der Zigerklee in den Schabziger kam.

Ältestes Markenprodukt

An der Landsgemeinde 1463 wurden für den Ziger die inzwischen berühmten Herstellungsvorschriften gutgeheissen, wodurch heute das Glarner Produkt zum ältesten Markenartikel der Schweiz zählt. Trümpy erwähnte weitere Eckpunkte aus der langen Geschichte des Schabzigers. So eine Beschränkung, die der Regierungsrat 1548 beschloss oder der 1797 bestätigte Monopolanspruch auf den Schabziger. Die Blütezeit erlebt er vor dem Ersten Weltkrieg, betrug doch damals die jährliche Produktion 1200 Tonnen. Heute werden rund 330 Tonnen hergestellt. 30 Prozent davon gehen in den Export nach Deutschland und Holland. 1940 waren aber noch 300 Zigermannen und -frauen unterwegs. Noch heute gibt es etwas ältere Semester, die sich an solche Zigermandli erinnern. Die Referentin zeigte abschliessend mit zahlreichen Bildern den Wandel der Verpackung des berühmten Glarner Produktes sowie in einem kurzen Film die Herstellung des Schabzigers zu früheren Zeiten.