Geschichte der Familie Laupper

Gäbe es eine Auszeichnung für Familienforschung, die vorliegende Arbeit von Hans Laupper wäre Favorit. Es ist ein Glücksfall, wenn sich ein Mitglied der Familie nach 37-jähriger engagierter Tätigkeit als Landesarchivar und -bibliothekar die eigene Geschichte vornimmt und über Jahre mit Leidenschaft und Ausdauer die Vergangenheit und Herkunft erforscht.



Hans Laupper-Immoos. (Bild: zvg)
Hans Laupper-Immoos. (Bild: zvg)

Nicht nur die einmalige Fachkompetenz von Hans Laupper, sondern auch sein «feu sacré», Geduld und Durchhaltewillen stecken hinter dem 200-Seiten-Werk. Es ist vierteilig aufgebaut: Nach der generellen Erforschung der «Laupper» oder «Lauper» nach Namengebung, Herkunft, Verbreitung, Bürgerorten, Wappen und bedeutender Vertreter des Geschlechts, konzentriert sich der Autor auf die Geschichte der direkten Stammlinie von den Anfängen bis heute.

In einem dritten Teil stellt er dann die Generationen von Schüppen BE ab etwa 1570 und die neun Generationen seiner Familie von Windisch AG ab 1699 bis heute «steckbriefartig» und mit vielen Bildern illustriert vor. Im Literaturverzeichnis hat er minutiös und akribisch die benutzten Quellen und die verwendete Literatur aufgeführt. Dabei reichen Wurzeln des Namens mit einem Eintrag ins Güterverzeichnis des Erzbistums Salzburg bis auf etwa 800 zurück.

Spannend ist ausserdem die Verbreitung des Familiennamens in der Schweiz und im Ausland. Ausgehend von Schüpfen im Amtsbezirk Aarberg finden sich Nachweise im ländlichen Umfeld von Solothurn und Zürich, später in Deutschland, 200 Jahre später in Windisch, dann in den Kantonen Thurgau, Basel, Genf, Luzern, Neuenburg, Schwyz und Glarus, aber auch in Frankreich, im Fürstentum Lichtenstein und in den USA.
Bemerkenswert ist die Fähigkeit Lauppers, die Riesenfülle an Detailinformationen so zu strukturieren und zu gestalten, dass diese übersichtlich, verständlich und lesbar werden. Reiches Bildmaterial ergänzt trefflich die Aussagen auch optisch.
Familiengeschichte ist immer auch ein Teil der Geschichte überhaupt. Der Blick aus der Sicht der Ahnenreihe lässt europäische und schweizerische Geschichtsereignisse von rund 1200 Jahren aus einer neuen, persönlichen Perspektive erfahren.
Das gelungene Werk ist ein Standard-Vorbild für Familienforschung und Familiengeschichten. Das Zitat in der Einleitung begründet den Sinn dazu: «Kehre zu deinen Wurzeln zurück und lass dich vom Wind deiner Heimat berühren.»

Dr. phil.I Hans Laupper
1941, 16. September geboren in Näfels GL
1972 Dissertation «General Niklaus Franz von Bachmann, Eidgenössischer Oberbefehlshaber im Feldzug von 1815, Ein Beitrag zur Kriegsgeschichte der Schweiz»
1970 Heirat mit Margrith Immoos
1969 bis 2006 Landesarchivar und Bibliothekar des Kantons Glarus
2005 Kulturpreis der Gemeinde Näfels
2007 Kulturpreis des Kantons Glarus