Geschichten rund um Glarner SAC-Hütten

Im sehr gut besetzten Rittersaal des Freulerpalastes erzählte Schriftsteller Emil Zopfi am vergangenen Mittwochabend abwechslungsreiche Geschichten rund um die Glarner SAC-Hütten.



Emil Zopfi bei seinen interessanten Geschichten rund um die Glarner SAC-Hütten. (Bilder: a.lombardi)
Emil Zopfi bei seinen interessanten Geschichten rund um die Glarner SAC-Hütten. (Bilder: a.lombardi)

Emil Zopfi präsentierte den so zahlreich aufmarschierten Zuhörerinnen und Zuhörern vorerst einige Bergbücher, etliche davon von ihm selbst geschrieben. Er erinnerte an die Gründung des SAC im Jahre 1863 und die im gleichen Jahr entstandene SAC-Sektion Tödi. Als schweizweit erste SAC-Hütte wurde noch im Gründungsjahr die Grünhornhütte erstellt: Die Ausstattung und der Komfort der Berghütten habe sich im Laufe der Zeit komplett gewandelt, meinte Zopfi weiter. Früher waren sie Mittel zum Zweck, nämlich nach dem Übernachten am nächsten Tag auf den Gipfel zu kommen. «Heute sind die Hütten selbst zum Ziel geworden.» Es sind kleine Hotels aus den Hütten entstanden, und der Hüttenwart von einst sei heute Gastgeber. Dass die alte Hüttenromantik dadurch verloren gegangen sei, werde von einigen Menschen bedauert.

Freud und Leid um SAC-Hütten


Zopfi erwähnte nun der Reihe nach alle SAC-Hütten im Kanton Glarus und wusste über die eine oder andere interessante Geschichten zu erzählen. So hat von der Grünhornhütte aus die erste Frau, eine Engländerin, den Tödi bestiegen. Tragisch war es anno 1866, als in der Nähe Literaturprofessor Hugo Wislicenus sein Leben verlor. Als Besonderheit gibt es seit der letzten Renovation in der Grünhornhütte einen Holztisch, in dem man seinen Namen einritzen darf.

1890 wurde weiter unten die erste Fridolinshütte erstellt, die 1923 durch einen Steinbau des Glarner Architekten Hans Leuzinger ersetzt worden ist. Auch die Planurahütte stammt von diesem bekannten Glarner Architekten. 1897 erbaute die SAC-Bachtel die Claridenhütte. Hier passierte 1954 Sonderbares, als ein Mann in die Hütte kam und meldete, seine Frau sei auf dem Gletscher erfroren. Der Mann wurde später angeklagt, er habe den Tod seiner Frau geplant und ausgeführt.

Eine Liebesgeschichte


Die Glärnischhütte entstand 1868, wurde nach acht Jahren aber wieder abgebrochen und 1885 neu erstellt. «Die 56 Gäste der Einweihungsfeier haben damals auch 56 Liter Veltliner getrunken!», weiss Zopfi zu berichten. Schön ist die Liebesgeschichte von Albert Heim. Der bekannte Geologieprofessor der ETH Zürich befasste sich unter anderem mit der Entstehung der Alpen und verbrachte oft Detailstudien in den Glarner Bergen. Bei solchen Arbeiten bei der Glärnischhütte wurde er unterstützt von Marie Vögtlin, erste Ärztin der Schweiz. Sie verliebten sich und heirateten später. Der Referent erwähnte ferner die Leglerhütte, erst vor Kurzem durch einen modernen Anbau ergänzt, sowie letzte auch die Martinsmad- und die Muttseehütte.