Gesundes Wachstum der GRB

Der Wunsch nach einer Rückkehr zur Normalität blieb auch im vergangenen Jahr unerfüllt und das Umfeld gestaltete sich erneut herausfordernd. Umso erfreulicher ist es, dass die GRB Glarner Regionalbank allen Widrigkeiten zum Trotz ein gutes Jahresergebnis und ein überdurchschnittliches Wachstum erzielen konnte.



Die neue Kundenzone der Filiale Glarus Nord in Niederurnen erstrahlt in vollem Glanz. (Bild: zvg)
Die neue Kundenzone der Filiale Glarus Nord in Niederurnen erstrahlt in vollem Glanz. (Bild: zvg)

Die Bilanzsumme stieg kräftig, nämlich um 7,7% auf CHF 739,0 Millionen und nähert sich damit der Dreiviertelmilliarde. Die der Bank anvertrauten Kundengelder haben wiederum stark um CHF 36,4 Millionen (+ 6,9%) zugenommen. Ebenfalls ein starkes Wachstum verzeichneten die Ausleihungen an Kunden, welche um CHF 32,2 Millionen oder 5,5% auf CHF 613,9 Millionen zunahmen. Der Jahresgewinn liegt mit CHF 1,47 Millionen auf Vorjahresniveau, obwohl der Geschäftsaufwand unter anderem durch einmalige Sondereffekte um hohe 10,5% oder CHF 0,49 Millionen zugenommen hat.

Deutliche Zunahme des Betriebsertrags

Im Vergleich zum Vorjahr hat der Betriebsertrag um 4,2% (+ CHF 0,34 Millionen) auf CHF 8,5 Millionen zugenommen. Der Nettoerfolg aus dem Zinsgeschäft stieg dank einem um 9,2% gesunkenen Zinsaufwand und der Auflösung von nicht mehr benötigten Wertberichtigungen um CHF 0,21 Millionen (+ 3,1%).

Das Wertschriften- und Anlagegeschäft trug ebenfalls einen wesentlichen Teil zum gestiegenen Betriebsertrag bei. Der Ertrag konnte nämlich um 15,1% auf CHF 0,63 Millionen gesteigert werden. Neben der klassischen Anlageberatung (GRB Steinbock) nehmen auch immer mehr Kundinnen und Kunden das Angebot der Vermögensverwaltung (GRB Adler) in Anspruch. Das betreute Depotvolumen legte, dank einem guten Börsenjahr und der und persönlichen Betreuung der Kundinnen und Kunden durch die Anlageexperten der GRB, um über 30% zu. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft erhöhte sich insgesamt um 11,4% auf CHF 1,12 Millionen.

Investitionen lassen Kosten steigen

Die GRB investiert weiterhin kräftig in die Zukunft, sei dies nun mit dem Totalumbau der Filiale Glarus Nord in Niederurnen oder durch zusätzliche Ausgaben im Rahmen der digitalen Transformation. Im vergangenen Jahr führten aber auch Sondereffekte zu einem überproportional gestiegenen Sachaufwand von CHF 2,61 Millionen (+ 14,2%). So musste aufgrund der Kapitalerhöhung eine Emissionsabgabe in der Höhe von CHF 0,11 Millionen verbucht werden. Der Personalaufwand nahm ebenfalls um rund 7,0% auf CHF 2,54 Millionen zu, wobei diese Zunahme im Zusammenhang mit zusätzlich angestelltem Personal steht. Insgesamt nimmt der Geschäftsaufwand damit um hohe 10,5% (+ CHF 0,49 Millionen) auf CHF 5,1 Millionen zu.

Der Geschäftserfolg sank aufgrund des höheren Geschäftsaufwands im Vorjahresvergleich und einem Abwicklungsverlust um 8,6% auf CHF 2,38 Millionen. Bereinigt um diese Einmaleffekte resultiert hingegen ein Ergebnis auf Vorjahreshöhe. Der Jahresgewinn beträgt nach Zuweisung an die Reserven und der Ablieferung von höheren Steuern (+ 9,4%) CHF 1,47 Millionen und liegt damit auf Vorjahresniveau.

Kreditgeschäft

Das Niedrigzinsumfeld und das durch die Pandemie noch zusätzlich angefeuerte Bedürfnis nach Wohneigentum, führten im vergangenen Geschäftsjahr zu einer sehr dynamischen Entwicklung des Hypothekarmarktes. Die GRB konnte, dank der persönlichen und auf Vertrauen basierenden Beratung, davon profitieren und ein überdurchschnittliches Wachstum der Ausleihungen an Kundinnen und Kunden verzeichnen.

So nahmen die Hypothekarforderungen um CHF 39,5 Millionen (+ 7,3%) zu und kompensierten den Rückgang der Forderungen gegenüber Kunden von CHF 7,3 Millionen (- 17,6%) bei Weitem. Der starke Rückgang der Forderungen gegenüber Kunden ist vor allem auf die Umwandlung von Baukrediten in Hypotheken und erste Rückzahlungen von COVID-19-Krediten zurückzuführen. Gesamthaft stiegen damit die Kundenausleihungen um hohe 5,5% auf CHF 613,9 Millionen. 

Der GRB wurde aber wie in den Vorjahren mehr Geld anvertraut, als verleiht werden konnte. Zwar hat der Bestand an Kassenobligationen aufgrund des tiefen Zinsniveaus um 4,2% abgenommen, die Verpflichtungen aus Kundeneinlagen hingegen stiegen um beeindruckende CHF 37,6 Millionen (+ 7,5%). Die gesamten Kundengelder erhöhten sich um CHF 36,4 Millionen auf CHF 566,8 Millionen (+ 6,9%).

Ohne die Kapitalerhöhung und der damit verbundenen Umschichtung von Kundengeldern ins Eigenkapital, da auch die neuen Genossenschafter fast ausschliesslich bereits Kunden bei der GRB waren, hätten die Kundengelder noch stärker zugenommen. Auch so ist die Refinanzierungsquote, sprich die Kundengelder in Prozent der Kundenausleihungen, mit 92,3% auf einem sehr soliden Niveau.

Wiedereröffnung Filiale Glarus Nord

Im Mai 2021 begann der Umbau der Filiale Glarus Nord in Niederurnen, wobei der Bankbetrieb während der Bauphase vorübergehend eingestellt werden musste. Die seit 2014 bestehende Filiale der Bank wurde in dieser Zeit deutlich vergrössert und, neben einer grosszügig gestalteten Kundenzone, wurden auch zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Die GRB unterstreicht damit die Bedeutung des bestehenden Standorts als Beratungszentrum für alle Kundinnen und Kunden in Glarus Nord. Mit einem innovativen Konzept wird die neue Filiale zudem den Fokus noch stärker auf das GRB Beratungserlebnis legen. Ab dem 28. Februar 2022 können endlich wieder Kundinnen und Kunden empfangen werden und das Team der Filiale Glarus Nord freut sich auf viele Besucher.