Gewählt ist …

Zum achten Mal in der Geschichte des Ständerates wurde ein Glarner zum Ständeratspräsidenten gewählt: Dr. Thomas Hefti aus Schwanden.



Gewählt ist …

Der erste Ständeratspräsident, der aus dem Kanton Glarus kam, war Johann Jakob Blumer aus Glarus im Jahr 1853/54. Blumer schaffte es drei Mal in dieses hohe Amt und war auch Präsident des Schweizer Bundesgerichtes. Und nun wurde Dr. Thomas Hefti zum Ständeratspräsidenten gewählt. Seit 2008 war Thomas Hefti im Landrat und war der erste Gemeindepräsident von Glarus Süd. 2014 wurde er als Nachfolger des im Amt verstorbenen Pankraz Freitag in den Ständerat gewählt.

Am Montag, 29.11.2021, machte sich eine Delegation, bestehend aus Frau Landammann Marianne Lienhard, Landesstatthalter Benjamin Mühlemann, den Regierungsräten Andrea Bettiga, Kaspar Becker, Markus Heer, Ratsschreiber Hansjörg Dürst, den Gemeindepräsidenten Thomas Kistler, Mathias Vögeli und Christian Marti, Landratspräsident Hansjörg Marti sowie Vertreterinnen und Vertreter des Glarner Landrates und der Glarner Presse mit dem Bus auf nach Bern, um der für das Glarnerland geschichtsträchtigen Wahl beizuwohnen.

Das heftige Schneetreiben tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Ist es doch für das Glarnerland ein Freudentag. Der letzte Ständeratspräsident 2003/2004 war Fritz Schiesser. Ich habe mich mit ihm im Bus etwas unterhalten. Ich fragte ihn, wie er das Jahr erlebt hatte. «Viel zu kurz», meinte er lachend. «Aber man hat natürlich die Möglichkeit, viele Kontakte zu schaffen und sich ein grosses, wertvolles Netzwerk aufzubauen. Auch auf internationaler Ebene. Kurz gesagt: Es war ein sehr interessantes Jahr.»

Frau Landammann Marianne Lienhard antwortete auf meine Frage, was das Präsidialamt für das Glarnerland bedeute: «Uns macht es natürlich mächtig stolz, wenn ein Glarner dem Ständerat vorsteht. Und es ist auch beste Werbung für unseren kleinen Kanton. Politisch wird es keine grossen Vorteile bringen, da sich der Präsident nicht in die Debatten einbringt. Aber das Glarnerland ist immer präsent. Und das ist sehr wertvoll.»

Am frühen Nachmittag erreichten wir Bern und zogen in das Bundeshaus. Bei einer kleinen Stärkung im Café des Alpes, dieses befindet sich gleich unterhalb des Nationalrat-Saales, stieg die Vorfreude auf die bevorstehende Wahl. Um 16.00 Uhr bezog die Delegation die reservierten Plätze auf der Zuschauertribüne. Alex Kuprecht, der scheidende Ständeratspräsident aus dem Kanton Schwyz, eröffnete die Wintersession. Der erste Punkt der Tagesordnung war die Wahl des neuen Vorsitzenden.

Kurz darauf hiess es: «Gewählt ist mit 44 zu 0 Stimmen, Dr. Thomas Hefti.» Ein Glanzresultat, das mit einem langen und kräftigen Applaus gewürdigt wurde. Bei einem kleinen Festakt spielte Joelle Wachsmuth aus Mitlödi auf ihrer Harfe im Ständerratssaal drei Musikstücke, die dem Anlass einen würdigen Rahmen verliehen. Doch viel Zeit zum Durchschnaufen blieb Thomas Hefti nicht. Wie es sein neues Amt vorsieht, nahm er auf dem Präsidentenstuhl Platz und hielt seine Antrittsrede. Er schaute auf das für die Bevölkerung und das Parlament schwierige Jahr zurück und hofft natürlich auch sobald als möglich wieder in die Normalität zurückzufinden. Dazu braucht es aber von allen Seiten her grosse Anstrengungen. Ich möchte nur einen Statz von seiner Rede hervorheben. Thomas Hefti sagte: «Frag nicht was dein Land für dich tun kann, sondern frage dich selbst, was du für dein Land tun kannst.» Dieses Zitat stammt von John F. Kennedy und hat gerade ist dieser Zeit seine Berechtigung. Nach seiner Rede führte er die Sitzung ruhig und souverän weiter.

Anschliessend stand er noch der Glarner Presse Rede und Antwort. Ich fragte Thomas Hefti, was es für ihn persönlich bedeute, Ständerratspräsident zu sein. «Dieses Amt ist eine grosse Ehre, für das Glarnerland und natürlich auch für mich. Der «Fridolin», der kurz nach meiner Wahl im Ständerratssaal Einzug hielt, ist nun omnipräsent. Das wird bestimmt seine Wirkung zeigen. Ein Jahr lang wird nun öfters vom und über das Glarnerland gesprochen. Und das ist sehr erfreulich.» Mit fast denselben Worten bestätigte mir der zweite Glarner Ständerat, Mathias Zopfi, wie wichtig und lohnend dieses Amt für das Glarnerland sein kann.

Nach dem offiziellen Teil lud Thomas Hefti seine geladenen Gäste zu einem Abendessen im Hotel Bellevue ein. Der Weg war nicht weit. Das Hotel befindet sich nur wenige Schritte neben dem Bundeshaus. Auch dort wurde er mit einem herzlichen Applaus von seiner Familie und der Glarner Regierung empfangen. Milu vom Zirkus Mugg aus Betschwanden erfreute die Gäste mit ihren fröhlichen Drehorgeleinlagen. Nach einem hervorragenden Essen machte sich kurz nach 22.00 Uhr die Glarner Delegation wieder auf den Heimweg.

Ein, für das Glarnerland erfreulicher Tag. Glarus24 gratuliert Dr. Thomas Hefti zu seiner Wahl und wünscht ihm in seinem neuen Amt viel Erfolg und Freude.