Bei der Mehrwertsteuer-Vorlage gehe es ans Portemonnaie aller – der Bürger – des Staats – und des Gastgewerbes. Die Besteuerung von Lebensmitteln und «lebensnotwendiger Güter» sei erst mit der Ablösung der WUST durch die MwSt eingeführt worden; zu ihrer «politischen Durchsetzbarkeit» wurde für diese Warengruppe ein reduzierter Satz von 1,5 Prozent vorgesehen. Es liege ein grober System-Fehler vor, dass alleine das Gastgewerbe von diesem Satz ausgeschlossen wurde, alle anderen Vermittler dürfen ihn anwenden. Mit dem ohnehin grossen Mehrwert wird das Gastgewerbe bestraft und diskriminiert. Das einzige vertretbare Gegenargument spielten die Steuerausfälle, die aber bewusst dramatisiert würden und in der wilden Drohung ausarten, die Steuer um mehr als die Hälfte zu erhöhen. Der Gewerbe-Vorstand hat einstimmig die Ja-Parole gefasst.
Für die öffentliche Krankenkasse gäbe es zwar einige Argumente, die AHV und die SUVA arbeiten als öffentliche Institutionen gut. Es wird jedoch befürchtet, dass die Gesundheitskosten weiterhin steigen und die Prämien gesamtschweizerisch eine Nivellierung erfahren dürften; im Kanton Glarus dürften sie sich nur in eine Richtung bewegen – nach oben. Die sehr teure Umstellung (2 Mrd.) sei ein Risiko mit ungewissem Ausgang und mit den eingeleiteten Verbesserungs-Massnahmen sei man mit dem bisherigen System auf der sichereren Seite. Die Nein-Parole wurde «grossmehrheitlich» beschlossen.
Gewerbeverband sagt 1 x Ja, 1 x Nein
Der Gewerbeverband des Kantons Glarus hat nach ausführlicher Diskussion die Parolen zu den bevorstehenden Abstimmungen gefasst.